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Familie hat durch Hausbrand alles verloren

Am Neujahrsmorgen zerstörten Flammen ihr Wohnhaus im Bannewitzer Ortsteil Hänichen. Nun soll der fünfköpfigen Familie geholfen werden.

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© Marko Förster

Von Verena Schulenburg

Bannewitz. Eins, zwei Kisten mit Unterlagen, ein paar Beutel mit Kleidung. Die Sachen, die vor Jacqueline Naumann liegen, sind überschaubar. Viel mehr ist nicht geblieben. „Wir müssen jetzt sehen, wie es weitergeht“, sagt die 47-jährige Mutter von drei Kindern, putzt ihre rußbeschmierten Hände ab und blickt auf ihr zerstörtes Haus.

Diesen Neujahrsmorgen wird die fünfköpfige Familie im Bannewitzer Ortsteil Hänichen nie vergessen. Es war kurz vor sechs Uhr, als es unaufhörlich an der Haustür der Familie auf dem Käferberg klingelte und klopfte. „Ich dachte erst, es sind irgendwelche, die sich nach der Silvesternacht einen Scherz erlauben“, erzählt Jaqueline Naumann. Es war ihr Nachbar von schräg gegenüber. Er hatte die Flammen im Carport neben dem Einfamilienhaus entdeckt, alarmierte sofort die Feuerwehr und klingelte bei der Familie Sturm. Das Paar, die beiden siebenjährigen Zwillingsmädchen und die 14-jährige Tochter schliefen zu dem Zeitpunkt. Sie bemerkten nicht, dass ihr Leben in Gefahr war. Auch nicht, als der Nachbar sie weckte. „Ich habe noch zu unserer Großen gesagt, sie solle die beiden Kleinen schlafen lassen, Mama und Papa würden das klären“, erzählt die 47-Jährige, „zum Glück hatte sie nicht auf uns gehört.“ Das Haus stand schon in Flammen, als sich die fünfköpfige Familie noch rechtzeitig retten konnte, barfuß und in Nachtwäsche. Vater Matthias Naumann riskierte sein Leben und fuhr den Audi seiner Frau aus dem Carport. Sein eigenes Auto war nicht mehr zu retten, auch nicht die beiden Meerschweinchen im Haus.

Rund 70 Feuerwehrleute aus den Bannewitzer Ortsteilen sowie aus Freital und Rabenau kämpften gegen den Brand an. Doch das Einfamilienhaus ging in den Flammen auf. Das Feuer hat alles zerstört, das Haus, alle Möbel, auch etliche persönliche Sachen der Familie. Dinge, mit denen Erinnerungen verbunden sind. Gerade Letztere werden nur schwer zu ersetzen sein. „Das fängt schon bei dem Baum an, dem man selbst im Garten gepflanzt hat“, sagt die dreifache Mutter.

Wie es jetzt weitergeht, weiß die Familie selbst nicht genau. Ein Obdach haben sie vorerst in der nahegelegenen Pension Otto gefunden. Es ist die Unterkunft, in der auch eine vierköpfige Familie aus demselben Ort Unterschlupf fand, als ihr Haus im Spätsommer 2017 von einem Blitz getroffen wurde und Feuer fing.

Wie es zu dem Brand am Neujahrsmorgen auf dem Käferberg gekommen ist, wird laut Polizei noch ermittelt. Der Brand ist vermutlich im Bereich einer Mülltonne ausgelöst worden, die am Carport stand. Brandstiftung sei nicht auszuschließen.

„Unsere Kinder sind noch bis Ende der Woche bei der Oma“, sagt Jacqueline Naumann. Währenddessen versucht das Paar derzeit, die persönliche Katastrophe zu bewältigen. Noch ist nicht klar, in welcher Summe eine Versicherung für den Schaden aufkommt. Behördengänge und etliche Telefonate stehen an und nebenbei muss das Leben weitergehen. Nur wie?

Ihr Haus, das die Familie vor zwölf Jahren in Hänichen neu baute, ist nun unbewohnbar, eine Sanierung unmöglich. „Vermutlich müssen wir es bis auf den Keller abreißen lassen“, sagt Naumann, die damals mit ihrer Familie von Dresden hierher zog. In Hänichen wollen sie bleiben. Das Einfamilienhaus soll neu aufgebaut werden. Um der Familie dabei zu helfen, hat die Bannewitzer Gemeindeverwaltung ein Spendenkonto eingerichtet. Auch Sachspenden werden angenommen.

Geldspenden bitte an die Gemeindeverwaltung Bannewitz, Zweck: Brand Einfamilienhaus Käferberg, Deutsche Kreditbank Berlin, IBAN: DE81 1203 0000 1002 3170 38,

BIC: BYLADEM1001