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Zum Teufel mit dem Feuerwerk

Kindersilvester im Theater ist ein Publikumsrenner. Diesmal klaut der Teufel die Pfannkuchen. Dazwischen kracht es.

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© André Braun

Von Helene Krause

Döbeln. Auf der Bühne des Döbelner Theaters ist ein großes Puppentheater aufgebaut. Ein Kasper zieht den roten Vorhang beiseite. Das Spiel beginnt. Seit etwa zehn Jahren gibt es die Veranstaltung immer am 30. Dezember. In zwei Vorstellungen erleben die Kleinen und ihre Begleiter immer ein anderes Programm. In diesem Jahr ist das Puppentheater Jörg Schmidt mit dem Stück „Das kleine Teufelchen und die Pfannkuchen“ zu Gast.

Puppenspieler Jörg Schmidt lässt den Teufel und den Kasper auf der Bühne zum Leben erwachen.
Puppenspieler Jörg Schmidt lässt den Teufel und den Kasper auf der Bühne zum Leben erwachen. © André Braun

Viele Erwachsene jenseits der 40 werden sich noch an den Trickfilm des DDR-Fernsehens erinnern, in dem der kleine Teufel Omas Geburtstagspfannkuchen raubt, alle auf einmal isst und davon fürchterliche Bauchschmerzen bekommt. Das, was im Film nicht nur die Kinderherzen höher schlagen lässt, wurde als Puppenspiel vom Puppentheater Jörg Schmidt auf die Bühne gebracht.

Das rasante und auf unsere heutige Zeit zugeschnittene Geschehen rund um Omas Geburtstagsfeier begeistert nicht nur die Kleinen. Damit der Geburtstagstafel wegen der fehlenden Pfannkuchen kein Fiasko droht, nimmt Kasper, der tollkühne Held, die Spur des Pfannkuchendiebes auf. Unterstützt wird er dabei von der Hexe und dem Krokodil. Die Kinder warnen den Kaspar, so wie seine Oma es immer tut, bei der Verfolgung nicht so zu rennen, weil er sonst auf die Nase fällt. Sie bejubeln die Hexe, die auf ihrem Besen hoch über dem Puppentheater kreist, um den Pfannkuchendieb zu finden. Sie feuern das Krokodil an, das Teufelchen zu fangen und ihm die Pfannkuchen abzujagen.

Und wie es im Märchen immer ist, geht die Geschichte am Ende gut aus. Oma hat für ihre Geburtstagsfeier neue Pfannkuchen gebacken. Die lassen sich nicht nur sie, sondern auch Kaspar, das Krokodil und die Hexe schmecken. Nur das kleine Teufelchen möchte keine mehr haben. Es hat sich an den gestohlenen Pfannkuchen überfuttert.

Renate Berner aus Waldheim ist mit ihrer Enkelin Leonie Sophie zu der Vorstellung gekommen. „Meine Enkelin ist immer in den Ferien bei mir“, sagt Berner. „Da finden meist keine Theaterveranstaltungen statt.“ Weil sie gern ins Theater geht und ihrer Enkelin, die in Berlin wohnt, das Theater zeigen möchte, hat sie für die Vorstellung zum Kindersilvester Karten gekauft. Elisa, die fünfjährige Tochter von Susanne und Matthias Friedrich aus Limmritz war im vergangenen Jahr mit ihren Großeltern beim Kindersilvester. Weil ihr die Veranstaltung gut gefiel, sind diesmal ihre zweijährige Schwester Greta und die Eltern mitgekommen. Der Familie gefällt die Veranstaltung sehr.

Aus dem Internet erfuhr Jeannette Neumann aus Obersaida hinter Freiberg vom Kindersilvester in Döbeln. Gemeinsam mit ihren Enkeln, dem sechsjährigen Finn und den dreijährigen Phil, besucht sie die 17- Uhr-Vorstellung. Die Geschichte vom kleinen Teufel, der der Großmutter die Pfannkuchen stiehlt, kennt sie noch aus dem Kinderfernsehen. Ihre Enkel wohnen in Dorfchemnitz bei Mulda.

Zwischen den beiden Vorstellung können alle Gäste ein buntes Feuerwerk auf der Straße vor dem Haus bewundern. Organisiert wird das Spektakel vom Förderverein des Theaters. Der sponserte in diesem Jahr das Feuerwerk.