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„Wir hätten gern noch mehr Stillpunkte“

In Riesa gibt es inzwischen 13 öffentliche Orte, an denen Mütter in Ruhe stillen können. Die SZ sprach mit der Initiatorin.

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© Sebastian Schultz

Frau Drechsler, Sie zertifizieren Stillpunkte in Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen. Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein?

Es muss warm sein, so etwa 20 bis 22 Grad Celsius, und es muss eine Wickelauflage sowie einen Stuhl oder Sessel geben.

Welcher neue Stillpunkt ist zuletzt dazugekommen?

In der Domos-Apotheke in der Elbgalerie.

Stillpunkte sind abgeschirmt. Das erweckt den Eindruck, dass sich die Frauen verstecken müssen.

Das sehe ich nicht so. Frauen können ganz einfach entspannter einkaufen oder essen gehen, wenn sie wissen, dass es einen Rückzugsort zum Stillen gibt. Das ist besser als sich dafür ins Auto zu setzen. Besonders rege genutzt wird der Stillpunkt bei Café Beutler. Das liegt auch daran, dass dort eh häufig junge Muttis zu Gast sind. Wir hätten aber gern noch mehr Stillpunkte.

Wo denn?

Es wäre schön, wenn es noch einen im Riesapark, im Hallenschwimmbad und im Elblandklinikum geben würde. Von der Klinik und dem Riesapark haben wir auch positive Signale bekommen, aber die sind gerade mit dem Umbau beschäftigt.

Wie wollen Sie das Projekt künftig bewerben?

Wir arbeiten gerade an einem Flyer, in dem alle Stillpunkte markiert sein sollen. Dieses Faltblatt sollen dann alle Eltern zusammen mit dem Begrüßungspaket der Stadt Riesa bekommen. Wer noch einen Stillpunkt einrichten will, sollte sich bis Ende dieser Woche bei mir melden, damit wir die Adresse noch in unserem Flyer aufnehmen können.

Ist Riesa familienfreundlich?

Ich finde schon. Es gibt viele Anlaufstellen und Kindereinrichtungen wie Krabbelgruppen in Riesa.

Kontakt: Susann Drechsler, Telefon 0176 23441892.

Das Gespräch führte Britta Veltzke.