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Von der Tracht zur Paradeuniform der Bergleute

Das schmucke Habit der Bergmänner ist Blickfang vieler Feste und Paraden. Doch bis dahin war es ein weiter Weg.

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© Egbert Kamprath

Altenberg. Die Paradebekleidung des sächsischen Berg- und Hüttenmanns steht im Mittelpunkt des nächsten Vereinsabends der Altenberger Knappen. „Aufzüge oder Paraden der im Berg- und Hüttenwesen Beschäftigten hatten über mehrere Jahrhunderte einen festen Platz im Leben der Bergstädte des Erzgebirges“, sagt Vorstandsmitglied Eckhard Ehrt. „Zu den Knappschaftsfesten, Huldigungsfeiern, Streittagen, bei der Diensteinführung oder dem Tod hoher Bergbeamter, beim Besuch von hochgestellten Persönlichkeiten sowie an städtischen oder kirchlichen Festtagen wurden diese Veranstaltungen durchgeführt.“

Mitte des 16. Jahrhunderts hätten Landesherren und Bergobrigkeit den Schauwert der Aufzüge erkannt. Seitdem wurden verstärkt Paraden und Aufzüge abgehalten. Wie Ehrt berichtet, nahmen daran nur die Berg- und Hüttenleute teil, zunächst noch in der sauberen Arbeitskleidung. Im Jahr 1668 habe der Kurfürst das erste Mal in die Gestaltung der Bergmannskleidung eingegriffen. Er machte das Tragen der schwarzen Jacke zur Pflicht. Im Laufe der Zeit gab es weitere Veränderungen, welche die Bergbehörde veranlasste. Diese Tradition wird bis heute gepflegt und ist zu besichtigen bei zahlreichen Festen und besonders in der Vorweihnachtszeit bei Bergparaden und -aufzügen. „Wünschenswert wäre es, wenn sich mehr junge Menschen dieser interessanten und erlebnisreichen Traditionspflege in einem Verein anschließen würden“, sagt Eckhart Ehrt.

Ein Bild davon können sich Interessierte beim nächsten Stammtisch des Knappenvereins machen. Knuth Neumann aus Freiberg wird am Dienstag, dem 14. August, um 18 Uhr, im Europark Altenberg einen Vortrag halten über den Weg von der Tracht zur Uniform im Laufe von über 500 Jahren. Dabei geht er auch auf die Entwicklung der Bergaufzüge und -paraden ein. Die Veranstaltung findet in der zweiten Etage des Arno-Lippmann-Schachtes in der Knappenstube statt. Diese ist auch mit einem Fahrstuhl zu erreichen. Ehemalige Mitarbeiter des früheren Zinnerz-Betriebes und weitere Interessierte sind herzlich eingeladen. (SZ/ks)