Von Daniela Pfeiffer
Görlitz. Lieblingsort? Na auf jeden Fall ein Zimmer mit direktem Wasserzugang. Conrad Schröpel, Manager des ersten Hotels am See durfte schon eins testen. Acht Stück hat die „Insel der Sinne“ davon und sie seien schon jetzt der Renner. Dabei kommen die ersten offiziellen Gäste erst heute ins Hotel auf der Halbinsel am Berzdorfer See. „Aber je näher der Eröffnungstermin rückte und je konkreter die Bilder und Eindrücke wurden, umso mehr Buchungen gab es schon“, sagt Schröpel, der für den Job in dem Hotel seine Wahlheimat Österreich verließ und mit seiner Familie in die Heimat zurückkam. Am Mittwoch war der Umzug, just an diesem Tag wurde auch das Hotel feierlich eröffnet. „Meine Frau muss das allein stemmen“, sagte Schröpel voller schlechten Gewissens.
Das erste Hotel am Berzdorfer See
Aber als Hotelchef gehörte er am Eröffnungstag natürlich ins Hotel. Zusammen mit den Besitzern Ina Lachmann und ihrem Mann Henry Hedrich aus Görlitz wurden die geladenen Gäste herumgeführt. Viel gab es zu entdecken. Von außen war das Hotel schon länger gut erkennbar, innen hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten Gestalt angenommen. Richtig schick ist es geworden. Es gibt 46 Zimmer und Suiten, allesamt mit breiter Glasfront und je nach Seite Blick aufs Wasser oder die Natur – die Zimmer im Erdgeschoss eben auch mit eigenen Treppen ins Wasser. Die Zimmergrößen sind verschieden, die Standard-Deluxe-Doppelzimmer beispielsweise sind 40 Quadratmeter groß. Und dann sind da noch die Wellness-Suiten, die über Wärmebank, Balkonzuber oder Design-Lounger verfügen.
Der Name „Insel der Sinne“ sei natürlich nicht zufällig gewählt, sagt Henry Hedrich, den viele als Arzt in Görlitz kennen. Die Hotelgäste sollen das Haus mit allen Sinnen erfahren. Fürs Sehen und Riechen etwa gibt es viele Naturmaterialien, viel Echtholz, Stein und Glas wurde verbaut. Die Lage und der Blick aufs Wasser spricht indes wohl alle Sinne gleichzeitig an.
Ina Lachmann und Henry Hedrich hatten das schon vor Jahren vor Augen. Nach vielen Reisen um die Welt stand für sie fest: „Unser Traum war es, auch einmal selbst einen so schönen Ort am Wasser zu kreieren. Diesen Traum haben wir uns nun erfüllt“, so Ina Lachmann, die quasi täglich auf der Baustelle war und den Bau begleitet hat. In nur 16 Monaten ist das Gebäude errichtet worden. Davor brauchte es viele Jahre, um das Projekt ins Rollen zu bringen. Wie ein Fels in der Brandung habe ihnen dabei immer Architekt Wolfgang Kück zur Seite gestanden, auch für die Görlitzer Stadtverwaltung hat das Ehepaar nur lobende Worte. Die regionalen Banken hingegen ließ Henry Hedrich bei seiner Eröffnungsrede nicht gut wegkommen. Keine habe an die Vision geglaubt, keine wollte sie finanzieren. Über einen langen Zeitraum hinweg haben sie immer wieder erklären müssen, was sie wollen, sich auch immer wieder belehren lassen müssen, wie es anders oder besser ginge. Viele Vorurteile seien ihnen entgegengeschlagen. Von einer großen emotionalen Belastung, die man aushalten müsse, sprach Hedrich. All das ist nun vorbei, auch dank der Deutschen Kreditbank, die schließlich half, den Traum zu erfüllen.
Sie seien die „Pioniere des Tourismus am See“, ließ Oberbürgermeister Siegfried Deinege in einem Grußwort verlautbaren, das an seiner Stelle Rolf Weidle verlas – Stadtrat und Freund der Familie. Er war einer derjenigen, die vergangenes Wochenende schon Probeschlafen durften – in einem der Zimmer mit See-Zugang. Sein Urteil: fantastisch.
Ab Sonnabend ist das Restaurant täglich geöffnet – mit Frühstücksbuffet von 8 bis 11 Uhr und warmer Küche von 12 bis 21 Uhr. Beides sollte unbedingt vorher reserviert werden. Tischreservierungen und Hotelbuchungen:
035822 / 5540; online unter www.inseldersinne.de