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Verwirrung um den Schulbus

Der „Postberg“ ist gesperrt. Der Busverkehr wird dadurch geändert. Das ist jedoch offenbar nicht jedem bekannt.

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© André Braun

Von Eric Mittmann

Hartha. Sechs Wochen soll sie jetzt erst einmal andauern, die Vollsperrung der Straße „Postberg“ in Gersdorf. „Es könnte allerdings auch länger dauern. Das möchte ich jetzt allerdings nicht genau sagen, schließlich haben wir gerade erst angefangen“, erklärte Michael Schütze, Mitarbeiter der Oewa Wasser und Abwasser GmbH, die im Auftrag des Leisniger Abwasserzweckverbandes für das Projekt zuständig ist. „Wir stoßen da auf schwierige Bauverhältnisse. Es könnte aber auch schneller gehen, da wir einen Teil der Arbeiten in offener Bauweise und den Rest in Felsbohrbauweise erledigen. Der Tiefbau an dieser Stelle ist nicht sehr intensiv“, so Schütze.

Seit dieser Woche laufen in Gersdorf die Arbeiten zur Verlegung einer neuen Schmutzwasserleitung. Dem Mitarbeiter der Oewa zufolge handelt es sich dabei um ein größeres Vorhaben mit mehreren Teilbereichen. „Wir errichten auch noch eine Kläranlage gegenüber des Busplatzes. Wenn wir weiter in diese Richtung ziehen, wird es auch auf dieser Straße Einschränkungen geben“, erklärt Schütze.

Die Einschränkungen betreffen jedoch nicht nur die Anwohner, sondern auch den Busverkehr. Bereits zu Beginn der Woche sind deswegen Änderungen in Kraft getreten. „Der geänderte Fahrplan betrifft die Linie 924 sowie den Schulbus“, erklärt Barbara Göpel, Mitarbeiterin der Abteilung Fahrplan bei Regiobus. Die Änderungen sollen bis zum Ende der Bauarbeiten bestehen bleiben. Fest steht laut Göpel jedoch: „Es wird jede Haltestelle so angefahren, dass die Kinder pünktlich zum Unterricht erscheinen.“

Der neue Fahrplan

Regiobus bedient in Gersdorf aktuell noch die Wendestelle, fährt dann über das Kieselbacher Kreuz und Neudörfchen nach Leisnig.

Busse, die über die S 34 von Hartha noch Leisnig und umgekehrt fahren, halten in Queckhain und Minkwitz. Wallbach wird hingegen von der Linie 857 aus Großweitzschen bedient.

Der aktuelle Fahrplan kann auch im Internet unter www.regiobus.com eingesehen werden.

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Aktuell scheint dies auch der Fall zu sein. Am Mittwochabend kontaktierten Anwohner aus Wallbach jedoch den DA und wiesen darauf hin, dass der Schulbus am Morgen nicht eingetroffen war. Vorinformationen bezüglich eines Ausfalls habe es keine gegeben. Auch die Schulen in Hartha, das Martin-Luther-Gymnasium und die Pestalozzi-Schule, waren offenbar nicht über ein Ausbleiben des Schulbusses informiert. „Wir haben dazu nichts erhalten. Unsere Kinder waren jedoch da und heute sind sie wieder ganz normal mit dem Bus gekommen“, erklärte Kerstin Thierbach, Sekretärin am Martin-Luther-Gymnasium.

Vonseiten des Busunternehmens heißt es, der Bus sei nicht ausgefallen. „Wir haben die Haltestelle gestern Morgen angefahren, aber es war niemand da“, sagte Ivica Boskovic, Betriebsstättenleiter von Regiobus in Döbeln. Für die Benachrichtigung der betroffenen Schüler und Eltern sei indes der Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZMVS) zuständig.

Der Verbund habe den Großteil der Eltern informiert, wie Pressesprecherin Jeanette Kiesinger mitteilte. „In diesem Fall hat unsere Mitarbeiterin die Eltern telefonisch kontaktiert“, so die Pressesprecherin. Zudem habe sich der Verbund an die Schulen gewandt und darum gebeten, die Informationen an Schüler weiterzugeben, über die keine Kontaktdaten vorliegen. „Die Information ist vergangene Woche bereits an die Schulen gegangen und es konnten weitestgehend alle Probleme gelöst werden – zum Teil durch die Erstattung von Kosten, die mit der Beförderung im Privat-Pkw anfallen. Auch vor wenigen Tagen gab es dazu noch eine Anfrage, bei der geholfen werden konnte“, sagt Kiesinger.

Schütze bestätigt, dass es im Vorfeld umfangreiche Informationen zu dem Projekt gab. „Direkt Betroffene haben eine Benachrichtigung erhalten. Zudem haben wir sowohl mit der Stadt als auch dem Busunternehmen gesprochen“, so der Mitarbeiter der Oewa. Kiesinger teilte hingegen mit, dass der Baubeginn sehr kurzfristig erfolgt sei und den ZMVS vor eine Herausforderung gestellt hat.

Vor eine Herausforderung werden am Wochenende auch die Gersdorfer gestellt, deren Hauptzufahrt für das Dorffest nun gesperrt ist. „Das können wir nun nicht ändern“, sagt dazu Annika Bartiling vom SV Gersdorf. „Das Fest findet trotzdem statt. Dann eben mit Umwegen.“