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Verband sucht Bobfahrerinnen

Die Sache ist nicht neu, doch der Bedarf unverändert. Sachsen sucht wieder Bobfahrerinnen, das Olympia-Casting in Altenberg hat begonnen.

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© Michael Sohn / AP / dpa

Von Tino Meyer

Vier Jahre sind vergangen, ziemlich genau sogar. Als Reaktion auf das ernüchternde Abschneiden der deutschen Bobfahrerinnen bei Olympia in Sotschi veranstaltete der sächsische Verband RBSV im Mai 2014 in Altenberg ein Casting. Motto: Neue Frauen braucht das Land, vor allem im Eiskanal. 18 Kandidatinnen hatten sich gemeldet und den Athletik-Test mitgemacht, drei wurden ausgewählt.

Und auch wenn es keine von ihnen bis in den Perspektivkader des deutschen Verbandes geschafft hat, ein Erfolg ist die öffentlichkeitswirksame, vom Fernsehen begleitete Aktion allemal gewesen – und wird deshalb jetzt wiederholt. Am 16. Juni veranstaltet der RBSV erneut ein Bob-Casting im Landesleistungszentrum in Altenberg. Mitmachen kann jede. Einzige Bedingung: Sie muss mindestens 16 Jahre alt sein.

Auf dem Programm damals wie heute: 50-m-Sprint, der Medizinballwurf vorwärts und rückwärts, Weitsprünge aus dem Stand und die Königsdisziplin, der Anschub eines Rollenbobs. „Es soll Spaß machen, aber am Ende wird es eine Rangliste geben. Das ist nun mal ein sportlicher Wettkampf, und wir wollen zu Olympia“, sagte Gerd Leopold, der stellvertretende Bundestrainer und Bundesstützleiter in Altenberg.

Die Sätze von vor vier Jahren haben an Aktualität nichts eingebüßt. Insbesondere an starken, also schnellkräftigen Anschieberinnen mangelt es Bobdeutschland nach wie vor. Zumal die zwei Besten, Weltmeisterin Annika Drazek und Olympiasiegerin Lisa Buckwitz, jetzt selbst zu den Lenkseilen greifen und auf Pilotin umschulen wollen – genauso wie zuvor die langjährigen Anschieberinnen Stephanie Schneider und Christin Senkel. Es ist also reichlich Platz in deutschen Bobs – und der Weg zu Olympia 2022 in Peking kürzer als gedacht, wenn frau schnell und stark genug ist.

Weitere Infos und Anmeldung: www.rbsv.de/aktuelles