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Trauer nach tödlichem Blitzschlag im Schwimmbad

Nach dem Tod einer Schülerin herrscht in Heidenau Fassungslosigkeit. Sie gehörte zu einer Gruppe, die im Bad feiern wollte.

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Von Daniel Förster

Tiefe Trauer am Wochenende bei den Kindern der Bruno-Gleißberg-Grundschule Heidenau. Auch Eltern und Lehrer sind fassungslos und schockiert, nachdem am Freitagabend im Albert-Schwarz-Bad ein neujähriges Mädchen von einem Blitz getötet wurde.

Noch bevor dort die geplante Feier zum Schuljahresausklang der dritten Klassen beginnen sollte, war Josephine von einem Blitz getroffen worden.

Einige Mitschüler und deren Eltern, die im Freizeitbereich mit den letzten Vorbereitungen für die Feier beschäftigt waren, hätten mit ansehen müssen, wie der Blitz zunächst in den 30 Zentimeter dicken Stamm einer Birke wenige Meter neben Volleyballfeld und Umkleidekabinen fuhr und dann auf das Mädchen in unmittelbarer Nähe übersprang. Das sagt Wolfgang Hansel, Geschäftsführer der Technischen Dienste Heidenau, die als städtische Gesellschaft das Freibad betreibt.

Ein extrem lauter Knall

Das Gewitter selbst traf nur Dresden. An Heidenau war es nahezu vorbeizogen. Ohne dass überhaupt ein Regentropfen fiel, krachte es. Augenzeugen erzählen von einem besonders grellen Blitzschlag und einem extrem lauten Knall.

Die meisten Menschen im Bad hatten unter Überdachungen und in einer Baracke Schutz gesucht, heißt es. Das Badpersonal hatte die Gäste vor dem drohenden Gewitter gewarnt.

Unter den Eltern seien viele ausgebildete Ersthelfer gewesen, sagt Hansel. Als das Mädchen mit lebensbedrohlichen Verletzungen auf der Wiese lag, wussten sie, was zu tun war, bis zunächst das Badpersonal und wenig später eine Notärztin und Rettungspersonal mit professioneller Hilfe vor Ort waren. Trotz des schnellen Einsatzes verloren sie den Kampf um das aufgeweckte, schlanke und sportliche Mädchen, die in der E-Jugend beim SSV Heidenau Handball spielte. Die Schülerin starb später in der Dresdner Uniklinik.

Bad öffnete am Samstag wieder

Für Geschäftsführer Hansel ist der tödliche Blitzschlag ein tragisches Ereignis unter denkbar unglücklichen Umständen. „Der Baum war weder der größte, noch der kräftigste in unserer Anlage“, sagte er am Sonnabend, als das Freibad wieder geöffnet hatte. Er bedauere zutiefst, was geschehen ist. Auch Heidenaus Bürgermeister Michael Jacobs (CDU) ist von dem dramatischen Vorfall bestürzt.

Nicht der erste tragische Fall

Bei Lehrern, Erziehern und Eltern werden schlimme Erinnerungen wach. „Sie haben es innerhalb von fünf Jahren mit dem dritten Unfall eines Schülers der Schule in dem Bad zu tun“, erinnert Bürgermeister Jacobs.

Nicht zuletzt deshalb wird heute erneut das Kriseninterventionsteam in der Schule vor Ort sein und gemeinsam mit dem Schulpsychiatrischen Dienst Schüler und Pädagogen betreuen. Bereits am Freitag waren die Ehrenamtlichen im Einsatz, um den Betroffenen zu helfen, das tragische Geschehen und die schlimme Nachricht vom Tod des Mädchens zu verarbeiten.