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Stolperfalle Haltestelle

An vielen Dresdner Stationen haben es Menschen mit Gehhilfen schwer, in den Bus zu kommen. In mehreren Stadtteilen soll sich nun etwas tun.

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© René Meinig

Von Johannes Baumert

Die Bushaltestelle an der Hepkestraße gleicht einer Schotterpiste. Der Bordstein führt abschüssig zur Straße, auf dem Gehweg liegen Kieselsteine und Erde. Dieter Appelt ärgert sich jeden Morgen über den schlechten Zustand der Haltestelle.

Fast täglich fährt der 84-jährige Blasewitzer mit dem Bus in die Innenstadt. Der Einstieg an der Hepkestraße ist für ihn jedes Mal schwierig. Auch, weil die Busse wegen der Bäume am Straßenrand oft so weit auf der Straße halten, dass das Einsteigen für ihn gefährlich wird. „Die anderen Haltestellen an dieser Strecke sind so ausgebaut, dass auch Menschen mit Behinderung problemlos ein- und aussteigen können. Nur diese hier ist nicht behindertengerecht“, sagt er.

„Ich gehe am Stock, damit geht das noch, aber wie sollen es Menschen mit einem Rollator in den Bus schaffen?“, fragt sich der Rentner. Seit Jahren sei die Haltestelle schon in einem schlechten Zustand, doch bis jetzt ist nichts geschehen. „Ich kann doch nicht jeden Tag bis zum Altenberger Platz laufen, um dort in den Bus zu steigen.“ Der Halt dort wurde 2002 ausgebaut, als die Straße erneuert wurde.

Und genau das ist das Problem an der Hepkestraße. Denn die Station könne erst vollständig ausgebaut werden, wenn auch die Fahrbahnen und der Gehweg erneuert werden, heißt es aus dem Bereich des Dresdner Baubürgermeisters. Bisher habe es nur kleinere Arbeiten an der Haltestelle gegeben. Allerdings würden bereits Pläne zum Ausbau des Teilstücks vorliegen, auf dem die Haltestelle Hepkestraße liegt. Diese Entwürfe würden derzeit überarbeitet. Wann genau der Ausbau folgen wird, ist aber unklar. Immerhin sei er sei aber „mit hoher Priorität eingestuft“.

Und auch weitere Stationen sollen in Zukunft barrierefrei werden. Für die kommenden zwei Jahre plant das Straßen- und Tiefbauamt den Ausbau von vier Haltestellen in Lockwitz, Luga, Cunnersdorf und Klotzsche. Im Zentrum sehe es laut Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) dagegen gut aus. Dort seien nahezu alle Haltestellen so konstruiert, dass auch Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren problemlos in Busse und Bahnen einsteigen können. Zum Stadtrand nehme die Zahl allerdings ab. An Haltestellen, die noch nicht ausgebaut sind, würden sich jedoch meistens die Rampen für Rollstuhlfahrer ausfahren lassen, so DVB-Sprecher Falk Lösch.