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Steinpilze im Dezember

Familie Walther hat bei einem Feiertagsspaziergang zwei schöne Exemplare entdeckt. Ob die ein Genuss wären, ist fraglich.

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© privat

Leisnig/Polditz. Eine überraschende Entdeckung haben Karin und Bernd Walther aus Polditz bei ihrem Weihnachtsspaziergang gemacht. „Wir haben zwei große Steinpilze gefunden, die noch sehr gut erhalten waren“, schildert sie. „Die beiden standen leicht geschützt an der Wurzel eines großen Baumes unweit von Polditz und waren zum Teil von Laub bedeckt“, so die Polditzer. Sie haben die Steinpilze stehen lassen, damit sich auch andere daran erfreuen können. Für sie jedenfalls war der Fund etwas für diese Jahreszeit ganz Außergewöhnliches.

Der stellvertretende Kreispilzberater Dieter Kunadt aus Gorschmitz gibt ihnen in gewissem Sinne recht: „Jetzt Steinpilze zu finden, ist schon etwas Schönes und nicht alltäglich.“ Aber: Er selbst ist zu Weihnachten vor ein paar Jahren schon einmal mit einem Körbchen halbvoll Steinpilzen nach Hause zurückgekehrt. Und im Januar hat er Pfifferlinge gefunden. Beides schreibt er der milden Witterung zu. Nach seinen Beobachtungen hat es seit dem Herbst bislang keine Tagfröste gegeben, und nachts sind die Temperaturen nur wenig unter null Grad gefallen. Daher könne es gut sein, dass man an geschützten Stellen noch Steinpilze entdeckt.

Diese zu essen, davon rät der Experte allerdings ab. Haben die Pilze doch schon Frost abbekommen, könnte der Prozess der Einweißzersetzung begonnen haben. Das wiederum könnte eine falsche Pilzvergiftung mit Symptomen wie Magenschmerzen und Erbrechen hervorrufen. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt Kunadt, die typischen Winterpilze Austernseitling und Winterrübling zu suchen und zuzubereiten. „Wenn sie frisch sind, gut aussehen und riechen, sind sie ebenfalls schmackhaft“, so der Pilzberater. (DA/sig)