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Spitzenreiter Heidenau überrollt Motor Freital

Der HSV siegt 7:0 und Verfolger Pirna-Copitz II verliert zu Hause. Pesterwitz unterliegt Dohna 0:2.

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© Marko Förster

Von Falk Rösler und Jens Jahn

Vier Spieltage vor dem Saisonende scheinen in der Kreisoberliga die Würfel in puncto Meisterschaft zugunsten des Heidenauer SV gefallen. Der Tabellenführer machte beim Schlusslicht Stahl Freital nicht viel Federlesen, und siegte am Burgwartsberg mit 7:0. Dabei überrollten die Elbestädter ihren überforderten Gegner in der ersten Halbzeit förmlich. Je zweimal Tomaz Künzl und Oliver Franz sowie Vit Turtenwald und Robin Meisel machten bis zur Pause das halbe Dutzend voll. Danach ließ man die Zügel deutlich locker und begnügte sich mit dem Treffer von Franz Zieger zum Endstand. Begünstigt durch die 3:4-Niederlage der Copitzer Reserve am Sonnabend in Gorknitz beträgt der Vorsprung des HSV auf den Tabellenzweiten nun satte acht Punkte. Hinter dem Spitzenduo ist der Kampf um den dritten Platz plötzlich wieder völlig offen. Der aktuelle Platzhirsch Motor Freital trat zum fälligen Punktspiel in Neustadt nicht an, und überließ somit den Gastgebern freiwillig die drei Punkte. Eigentlich hatten die Freitaler mit ihrem Gegner eine Verschiebung der Partie von Sonnabend auf Sonntagmittag ausgehandelt, doch am Freitag kam dann für den SSV und Staffelleiter Gerald Socha überraschend die Komplettabsage von der Weißeritz. Damit bot sich dem SV Pesterwitz die Chance, mit einem Sieg über Dohna nach Punkten zum Stadtrivalen aufzuschließen. Die Burgstädter erwiesen sich allerdings als hartnäckiger Gegner, und feierten am Ende einer nahezu ausgeglichenen Partie einen 2:0-Auswärtssieg. Im torlosen ersten Spielabschnitt beherrschten beide Abwehrreihen die Szenerie. Einzig Johannes Hohl für Pesterwitz sowie René Courtois de Hurbal und Stefan Büttner auf Chemie Seite verzeichnete Torchancen. Mit Wiederanpfiff erarbeiteten sich zunächst die Gäste ein leichtes Übergewicht, schienen aber nach einer Stunde Spielzeit ohne Torerfolg mit ihrem Latein am Ende. Mitten in dieser Phase patzte dann die Pesterwitzer Hintermannschaft bei einem Steilpass der Gäste. Sandro Losinski hatte freie Bahn in Richtung Tor, und ließ Schlussmann Florian Gretschel mit einem Schuss ins lange Eck keine Chance. Das verschaffte den nur mit einem Feldspieler als Wechsler angereisten Gästen die sprichwörtlich zweite Luft. Doch auch die Pesterwitzer zogen noch einmal das Tempo an. So traf Johannes Hohl in der 68. Minute aus spitzem Winkel nur den Pfosten, und auch bei einigen Standards fehlte den Randfreitalern das Abschlussglück der letzten Wochen. In der 84. Minute zeigte dann Dohnas Mannschaftskapitän Stefan Büttner seine technische Klasse, indem er einen Abwehrspieler auf der Grundlinie vernaschte und dem gerade eingewechselten André Gersdorf den Ball punktgenau zum spielentscheidenden 2:0 auf den Fuß servierte.

Pirna zieht an Pesterwitz vorbei

Durch diese Niederlage mussten die Pesterwitzer den punktgleichen 1. FC Pirna in der Tabelle vorbeiziehen lassen, während Dohna mit dem ersten Sieg seit Anfang April auf Platz sieben vorrückt. Einen kleinen Befreiungsschlag schaffte am Tabellenende Reinhardtsdorf durch einen 3:0-Sieg über Schönfeld. „Das war so ein Spiel, indem mal alles für uns lief. Zuletzt wurde sehr viel Angsthasenfußball gezeigt, gegen Schönfeld stand eine siegeswillige und kämpferisch starke Elf auf dem Platz“, freute sich Trainer Arne Helth.

In der 27. Minute traf der Reinhardtsdorfer Kapitän Andreas Heine zum 1:0. Wenige Minuten später wurde es für die Gäste tragisch. Bei einem Foul im Strafraum verletzte sich Robin Schmidt an der Schulter und musste ausgewechselt werden. „Noch steht eine endgültige Diagnose über die schwere der Verletzung aus. Wir hoffen alle, dass er nicht lange ausfällt“, sagte Schönfeld-Trainer Thilo Zwintscher. Den fälligen Elfmeter schoss Jens Kittel, doch Traktor-Torwart Tomas Stepan parierte den Ball. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel leistete sich Gäste-Keeper Gregor Peuker einen missglückten Abwehrversuch außerhalb des eigenen 16-Meter-Raums und sah die Rote Karte.

Mit Andreas Friebel ging danach ein Feldspieler zwischen die Pfosten. „Er hat richtig stark gehalten und uns vor einer noch höheren Niederlage bewahrt“, lobte ihn Coach Zwintscher. An den Gegentreffern durch Lukas Lösel (66.) und Tom Fischer (87.) war der 33-Jährige schuldlos. „Heute standen wir mit Fortuna wahrlich nicht im Bund“, ärgerte sich Zwintscher. Sein Gegenüber Helth zollte Respekt: „Bei Schönfeld ging wirklich alles schief. Aber wir haben den Sieg heute dringend benötigt. Ich hoffe, dass gibt uns für die nächsten Spiele Aufwind.“