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So hunde(un)freundlich ist Dresden

Es gibt so viele Vierbeiner wie seit Jahren nicht mehr in der Stadt. Wo sind die Tiere erlaubt und wo nicht?

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© Sven Ellger

Von Julia Vollmer

Der Hund gilt als bester Freund des Menschen. Laut einer Studie der Uni Göttingen leben 6,5 Millionen Hunde in Deutschland und ihre Besitzer geben pro Jahr rund vier Milliarden Euro für sie aus.

Doch wo darf ich mit Hund eigentlich hin und wohin nicht?

So viele Hunde gibt es:

In Dresden gibt es zurzeit so viele Hunde wie seit zehn Jahren nicht mehr. Gab es 2008 nur 11 700 Vierbeiner, leben derzeit rund 14 000 Hunde in Dresden. In rund 700 Haushalten davon gibt es mehr als einen. Dementsprechend sprudeln die Einnahmen aus der Hundesteuer. Waren es 2008 noch rund 1,19 Millionen Euro, sind es 2017 rund 1,40 Millionen.

Hier sind Hunde erlaubt:

In Straßenbahn und Bus: Grundsätzlich sind die Tiere erlaubt, aber es gibt Bedingungen. Kleine Hunde können in Körbchen kostenlos mitgenommen werden. Alle anderen müssen eine Leine und einen Maulkorb tragen. Nutzer von Monatskarten können einen Hund kostenlos mitnehmen. Kunden mit Einzeltickets benötigen eine Fahrradtageskarte. Blindenführ- und Assistenzhunde müssen Führhundegeschirr tragen, aber keinen Maulkorb. Sie dürfen nicht auf Sitzplätzen sitzen. „Leider wird die Maulkorbpflicht oft nicht ernst genommen. Hier wünschen wir uns mehr Rücksicht“, so DVB-Sprecherin Anja Ehrhardt.

In Wohnungen: Das kommt immer auf den Vermieter an. „Grundsätzlich ist es unseren Mietern erlaubt, ihre Hunde in der Wohnung zu halten“, sagt zum Beispiel Vonovia-Sprecherin Bettina Benner. Es bedarf jedoch einer Genehmigung. Bei der Wohnungsgenossenschaft „Glückauf“ Süd sind die Tiere mit Genehmigung erlaubt, allerdings keine gefährlichen Hunde.

Im Hotel und Restaurant: Gerade, wer gern im Hotel übernachtet, hat es mit Hund oft schwer und weicht eher in Ferienwohnungen aus. Doch es gibt Ausnahmen. Das Star Inn-Hotel am Altmarkt wirbt mit seiner Hundefreundlichkeit. „Bei uns darf jeder ohne einen Aufpreis seinen Vierbeiner mitbringen“, sagt Hotelchefin Anja Ratzsch. Die Tiere müssen aber an der Leine geführt werden und im Frühstücksraum sind sie nur in einem separaten Bereich erlaubt.

Die vierbeinigen Lieblinge sind auch im Hotel Taschenbergpalais Kempinski erlaubt. Pro Hund wird ein Aufpreis von 30 Euro erhoben. „Auf Wunsch stellt die Hausdame Körbchen, Leine oder Fressnapf zur Verfügung“, so Sprecher Stephan Becker. Es gibt sogar ein Menü à la carte für Hunde. Der Concierge zeigt Gassi-Routen oder organisiert einen Sitter für die Betreuung. Haustiere sind im Café Vestibül gestattet. In den meisten anderen Restaurants der Stadt sind die Tiere auch erlaubt.

Hier sind Hunde verboten:

Im Rathaus und in Museen: Grundlegend gehören Hunde nicht in städtische Gebäude, so Stadtsprecher Karl Schuricht. Nur Blindenführhunde und Diensthunde sind erlaubt. In Museen sind sie nicht gestattet.

In Frei- und Hallenbad: In den Hallenbädern, Saunen, aber auch Freibädern und Badestellen der Dresdner Bäder ist das Mitführen von Hunden nicht erlaubt. Bleiben also nur die Baggerseen.

Im Krankenhaus: In allen Kliniken sind die Haustiere aus hygienischen Gründen verboten. Laut Diakonissen-Krankenhaus-Sprecher Victor Frank gibt es aber von todkranken Patienten oft den letzten Wunsch, ihr Tier noch mal zu sehen, das wird gestattet. Das handhaben auch die Städtischen Kliniken so.

Hier herrscht Leinenpflicht:

Der Stadtrat beschloss im Jahr 2000 die Einführung der Leinenpflicht in der Altstadt rund um den Hauptbahnhof über die Sachsenallee bis zum Terrassenufer. Auch in der Neustadt von der Stauffenbergallee, über das Hechtviertel bis zu Marien- und Albertbrücke. Der Leinenzwang gilt auch bei großen Menschenansammlungen.

Das wünschen sich Hundebesitzer

Andrea Ittensohn vom Hundesportverein Pillnitz plädiert für mehr Freilaufflächen, auch in der Innenstadt. „Außerdem brauchen wir mehr Hunde-Toiletten.“ Das regt auch Kerstin Berger von der Hundekita „Hundemädel“ an. „Die Elbwiesen und Heide sind schon super, aber das reicht noch nicht.“ Dresden bräuchte innerstädtisch mehr eingezäunte Lauf-Areale.