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So geht’s ins Hains

Das Freitaler Freizeitzentrum stellt sein Bezahlsystem um. Das soll es Besuchern und dem Personal deutlich leichter machen.

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© Egbert Kamprath

Von Tobias Winzer

Freital. Wer in diesen Tagen ins Freitaler Freizeitzentrum Hains geht, muss sich erst einmal umorientieren. An den alten Kassenbereich erinnern nur noch die fehlenden Fliesen auf dem Boden und ein Kabelwirrwarr, das sich an der Wand entlangschlängelt. Seit Kurzem befindet sich die Kasse nun auf der anderen Seite des Eingangsbereiches. Und noch etwas ist neu: Jetzt hat im Hains die Umstellung auf ein neues Bezahlsystem begonnen. Statt mit Eintrittskarten und Spind-Schlüsseln müssen die Besucher künftig mit einem Chip hantieren. Das soll es für die Gäste und für das Personal deutlich leichter machen.

Schritt 1: Den Chip, den es gegen das Eintrittsgeld an der Kasse gibt, an einen Sensor am Drehkreuz halten.
Schritt 1: Den Chip, den es gegen das Eintrittsgeld an der Kasse gibt, an einen Sensor am Drehkreuz halten. © Egbert Kamprath
Schritt 3: Den Chip beim Verlassen in einen Kasten legen. Das Drehkreuz öffnet sich, der Chip wird eingezogen.
Schritt 3: Den Chip beim Verlassen in einen Kasten legen. Das Drehkreuz öffnet sich, der Chip wird eingezogen. © Egbert Kamprath
Der kaufmännische Leiter des Hains, Daniel Wirth, zeigt den neuen Eingangsbereich. Rechts befand sich früher die Kasse. Am Wochenende ist der neue Tresen in Betrieb gegangen. Beim Bezahlen bekommen die Besucher hier künftig einen Chip statt einer Eintritt
Der kaufmännische Leiter des Hains, Daniel Wirth, zeigt den neuen Eingangsbereich. Rechts befand sich früher die Kasse. Am Wochenende ist der neue Tresen in Betrieb gegangen. Beim Bezahlen bekommen die Besucher hier künftig einen Chip statt einer Eintritt © Egbert Kamprath

„Das neue Bezahlsystem soll eine Entlastung für alle Bereiche bringen“, sagt der kaufmännische Leiter des Freizeitzentrums, Daniel Wirth. 80 000 Euro wurde allein dafür investiert.

Bislang gab es Papiertickets, auf die ein Code gedruckt wurde. Mit der Karte kamen die Besucher durch die Schranke zu den Umkleiden. Wer jedoch zwischendurch etwas essen wollte, musste wieder in die Umkleiden und Geld holen.

Das neue Ticketsystem funktioniert so: Am Eingang bezahlen die Besucher den Eintritt ins Bad und bekommen dafür einen sogenannten Coin – ein Plastikchip, der an einem Armband befestigt ist. Der Coin wird am Eingang an einen Sensor gehalten, damit sich das Drehkreuz öffnet. Auch die Spinde lassen sich mit dem Coin öffnen und wieder verschließen.

Wenn die Besucher im Restaurant etwas essen oder doch länger im Bad bleiben als geplant, werden die Kosten auf den Coin gebucht. Wie in einem Parkhaus zahlt der Gast dann den Mehrbetrag vor dem Verlassen des Bades an einem Automaten mit Bargeld oder EC-Karte. Am Ausgang gibt es wieder einen Sensor, an den der Coin angehalten werden muss. Erst, wenn der Fehlbetrag beglichen ist, öffnet sich das Drehkreuz.

Der Vorteil des neuen Systems, das in den meisten Bädern in Deutschland in dieser oder ähnlicher Form verbreitet ist: Die Badegäste müssen nur noch den Coin und kein Bargeld mehr dabei haben. Außerdem wird das Kassenpersonal entlastet, weil das Nachzahlen größtenteils am Automaten geschieht. Jetzt wurde das neue Bezahlsystem zunächst für den Sauna-Bereich gestartet. „Diese Woche haben wir für den Testlauf vorgesehen“, sagt Wirth. Später soll dann auch der Schwimmbad-Bereich komplett auf das neue Bezahlsystem umgestellt werden. Bis dahin sind auch die neuen Umkleiden mit etwa hundert zusätzlichen Spinden und der neue, breitere Gang davor fertig. Im März hatten die Arbeiten dafür begonnen. Jetzt müssen nur noch einige fehlende Teile eingebaut werden.

„Es war uns wichtig, dass wir noch vor Weihnachten damit fertig werden“, sagt Wirth. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr zählt traditionell zur besucherstärksten im Freizeitzentrum. Voraussichtlich erst im neuen Jahr gibt es dann den vorerst letzten Schritt beim neuen Bezahlsystem. Im Restaurant wird dann nicht mehr mit Bargeld bezahlt, sondern die Rechnung stattdessen einfach auf den Coin am Handgelenk gebucht. Die Hains-Besucher bezahlen die Rechnung dann vor dem Verlassen des Bades am Automaten.

Nötig sind all die Umbauarbeiten, weil seit der ersten Erweiterung des Schwimmbad-Bereiches um Rutschen, einen Wasserspielplatz und ein zusätzliches Schwimmbecken deutlich mehr Besucher kommen. Wurden im Jahr 2014 noch 78 000 Gäste im Schwimmbad gezählt, waren es im vergangenen Jahr mit 160 000 Besuchern rund doppelt so viele.