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Siemens streicht 170 Jobs in Görlitz

Der Standort bleibt erhalten – jedoch mit weniger Personal.

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© Sebastian Kahnert/dpa

Görlitz. Der Siemens-Standort bleibt erhalten, doch der Münchner Konzern streicht 170 Stellen in Görlitz. Das teilte das Unternehmen soeben mit. Es ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen der Unternehmensspitze und dem Gesamtbetriebsrat.

Insgesamt werden in der Kraftwerkssparte bei Siemens in Deutschland 2 900 Jobs wegfallen. Damit fällt der Stellenabbau etwas niedriger aus, als im November vergangenen Jahres angekündigt. Damals hatte Siemens mit dem Wegfall von 3 400 Stellen in Deutschland gerechnet. Der niedriger ausfallende Stellenabbau liegt vor allem an der Weiterführung des Görlitzer Standorts in Görlitz und dem Erhalt einer Fertigung im Berliner Dynamowerk.

Wie bereits im Mai angekündigt, bleibt das Werk in Görlitz erhalten und wird zur weltweiten Zentrale für das Industriedampfturbinengeschäft ausgebaut. Allerdings gibt es nach Angaben der Konzernleitung eine bestehende Kostenlücke. Um sie zu schließen und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, sollen die 170 Stellen gestrichen werden. Bislang gab Siemens die Stellenzahl in Görlitz mit 720 an, der Betriebsrat sprach hingegen immer von 950 Mitarbeitern. Janina Kugel, Personalvorstand von Siemens, betonte in einer Pressemitteilung, dass es aber nicht nur um den Arbeitsplatzabbau gehe, sondern eben auch um neue Chancen für einige Standorte. Dazu zählt eben auch Görlitz mit seinem Industriedampfturbinengeschäft.

Nach SZ-Informationen laufen zugleich Verhandlungen mit weiteren Investoren, die am Standort in Görlitz eigene Produktionen starten und den ausscheidenden Siemens-Mitarbeitern Jobangebote unterbreiten wollen. Allerdings gibt es noch keine Details darüber. (SZ/sb)