Glashütte. Feuerwehrmänner und -frauen gehen dorthin, wo es gefährlich ist. Auch im Osterzgebirge. Der Glashütter Stadtrat hat jetzt den Weg frei gemacht, um die Atemschutzträger bei ihren Einsätzen besser zu schützen. Sie werden neue Schutzkleidung bekommen, die ersetzt die zehn Jahre alten Hosen und Jacken. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Er folgte dem Vorschlag der Stadtverwaltung und des Feuerwehrausschusses.
Ein passendes Gesamtpaket
Stoff/Farbe: Der Stoff verfügt über eine hohe Reißfestigkeit und ist imprägniert, sodass kein Wasser durchdringen kann. Das Innenfutter arbeitet wie eine Membran und ist vergleichbar mit der Funktionskleidung von Sportlern. Die Glashütter haben lange überlegt, welche Farbe ihre neue Einsatzkleidung haben soll. „Wir hätten uns auch Jacken und Hosen in einem hellen Ocker ganz nach dem Vorbild der amerikanischen Kollegen kaufen können“, sagt Hanzsch. Doch das fand keine Mehrheit. Die amerikanische Schutzkleidung sieht zwar attraktiv aus, verschmutzt aber auch sehr schnell. Deshalb habe man sich für eine Farbgebung entschieden, die der jetzigen Einsatzkleidung ähnelt.
Zusatztaschen/Funktionen: Die Uniform verfügt über eine Menge von kleineren Taschen, in denen die Feuerwehrleute unter anderem Funkgeräte unterbringen können. In der Jackenmitte befinden sich zwei Schlaufen, in die man zum Beispiel eine Lampe einhängen kann.
Hosenträger: Die Hosenträger sind sechs Zentimeter breit und sorgen für Tragekomfort. Sie besitzen einen Klettverschluss. So lassen sie sich schnell verkürzen oder verlängern und fürs Waschen schnell abmontieren.
Sitz: Jacke und Hose sitzen wie angegossen. Das ist nicht das Resultat von langen Anproben. Jede Uniform wird individuell angefertigt. „Der Kamerad wird ausgemessen“, sagt Hanzsch. Ein Mitarbeiter des Herstellers wird dazu nach Glashütte kommen. Die passgenauen Jacken werden die Hosen und die Handschuhe überlappen, die Hose wiederum die Stiefel. Die passgenaue Ausmessung sorgt dafür, dass es kaum Falten gibt. Man kann mit den Hosen Spagat machen, ohne dass eine Naht reißt, erklärt der Feuerwehrchef.
Polster: Alle Körperteile, die bei Einsätzen besonders beansprucht werden, sind bei dieser Schutzkleidung besonders geschützt. Knie, Schultern, Ellenborgen werden mit silikonfreien Polstern geschützt.
Reflexstreifen: Die neue Einsatzkleidung verfügt über Reflexstreifen, die aber so auf die auf den Oberstoff aufgetragen wurden, dass sie nicht abreißen. Zudem sind diese Streifen sehr elastisch.
Ausschussmitglieder hatten in Tragetests die Schutzkleidung mehrerer Anbieter miteinander verglichen. „Außerdem haben wir andere Feuerwehren befragt“, erklärte Stadtwehrwehrleiter Veith Hanzsch. Letztlich habe man sich auf ein Modell verständigt. Die Anschaffung wurde ausgeschrieben. Von den sieben Firmen, die die Unterlagen angefordert hatten, hat nur die Firma Genius Development Sales in Lützen im Burgenlandkreis ein Angebot abgegeben. Sie bot einen Satz Schutzkleidung für 1 047 Euro an. Weil Glashütte mit 1 200 Euro gerechnet hatte, kann die Stadt nun nicht 90, sondern sogar 97 Hosen und Jacken kaufen, erklärte Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) im Stadtrat. Leider habe man für diese Anschaffung keine Förderung bekommen.
Die gleiche Schutzkleidung trägt laut Hanzsch in unserer Region nur die Feuerwehr in Pirna. Die Wehren in Freital und Wilsdruff haben ähnliche Modelle.
