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Schönfeld bleibt kinderfreundlich

Nächstes Jahr wird die Kita „Sonnenschein“ saniert. Andere Vorhaben müssen aber leider noch ein bisschen warten.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Manfred Müller

Schönfeld. Das Geld ist knapp, trotzdem will die Gemeinde Schönfeld nächstes Jahr 180 000 Euro für die Sanierung ihrer Kindertagesstätte „Sonnenschein“ aufwenden. Diese wurde zwar bereits mit einem Krippen-Anbau erweitert, aber der alte Gebäudeteil braucht einen Vollwärmeschutz, neuen Putz, Farbe, und die Elektrik muss erneuert werden. Außerdem gibt es erheblichen Sanierungsbedarf bei den Fußböden und anderen Teilen des Kita-Innenlebens. Im Rahmen der Sanierung sollen zum Beispiel auch die Gruppenräume im Obergeschoss vorgerichtet werden.

Dass die Kommune diese Aufgabe überhaupt stemmen kann, liegt am Förderprogramm „Brücken in die Zukunft“. Das 800 Millionen Euro umfassende Finanzpaket des Freistaates Sachsen soll den Landkreisen, Städten und Gemeinden ermöglichen, wichtige Investitionen anzupacken und ihre Infrastruktur zu verbessern. Der Pferdefuß an dem Geldgeschenk: Die Gemeinde muss noch einmal 60 000 Euro an Eigenmitteln drauflegen, damit die Fördergelder für die Kita-Sanierung fließen. Und das fällt ihr ziemlich schwer. Denn auch das Dach des Hortgebäudes muss dringend in Ordnung gebracht werden, was nun im Jahr 2019 geschehen soll.

Weil die Einnahmen der Kommune, speziell aus der Gewerbesteuer, überschaubar sind und der Landkreis jedes Jahr eine höhere Kreisumlage einfordert, hatte Schönfeld die Investitionen für seine Ortsfeuerwehren verschoben. Im Doppelhaushalt 2018/19 waren keine größeren Summen für den Brandschutz geplant. Das rief die Linzer Feuerwehrleute auf den Plan, die seit Jahren auf ein neues Löschfahrzeug warten. Sie enterten im November die Gemeinderatssitzung und protestierten lautstark dagegen, dass ihre Belange erneut hinten angestellt werden sollten. Der Aufstand verfehlte seine Wirkung nicht.

Die Gemeinde korrigierte mit Hilfe des Kreisbrandmeisters die Kostenprognose herunter und stellte fest, dass sie sich den Eigenanteil für ein neues Feuerwehrfahrzeug gerade noch leisten kann. Die erforderlichen 160 000 Euro sollen auf zwei Jahresscheiben verteilt in den Gemeindehaushalt für 2019 und 2020 eingearbeitet werden. Immerhin haben die Linzer Kameraden einen Abschnitt der Autobahn abzusichern, und die Kommune wolle sich im Ernstfall nicht vorwerfen lassen, eine unzureichend ausgerüstete Feuerwehr hingeschickt zu haben, so Bürgermeister Hans-Joachim Weigel.

Der marode Linzer W 50, an dem sich der Streit entzündete, ist inzwischen repariert und TÜV-geprüft. Außerdem wurde im Gerätehaus eine Absauganlage eingebaut, die verhindert, dass die Kameraden schädliche Dieselabgase einatmen und dass ihre Einsatzbekleidung beim Starten des Feuerwehrautos verrußt wird.

Der Unmut der Feuerwehrleute hatte sich auch daran entzündet, dass sie glaubten, die Gemeinde gebe Unsummen für eine bessere Breitbandversorgung aus. Das erwies sich allerdings als Irrtum. Zwar sollen die Schönfelder Ortsteile tatsächlich bis 2019 schnelleres Internet bekommen, aber aufgrund der großzügigen Förderung von Bund und Freistaat muss die Gemeinde nur 10 000 bis 15 000 Euro drauflegen. In Kraußnitz, Böhla und Linz wahrscheinlich gar nichts, weil die Telekom hier bereits die technischen Voraussetzungen geschaffen hat, um mit dem sogenannten Vectoring Downloadgeschwindigkeiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde anbieten zu können.

Zum Jahresende gab es für die Schönfelder dann noch eine weitere gute Nachricht. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) gab auf einer Einwohnerversammlung bekannt, dass der Bau der langersehnten B 98-Ortsumfahrung vielleicht schon im Jahr 2021 beginnen kann. Die neue Trasse soll am Firmengelände der Firma Grafe-Beton beginnen, mit drei Brücken den Dorfbach, die Straße der MTS und den Röhrichtteichgraben überqueren und am Truckstopp hinter dem Ort wieder in die alte B 98 einmünden.

Damit wäre die derzeit unerträgliche Belastung durch Verkehrslärm und Dieselabgase für die Anwohner an der Ortsdurchfahrt passé. Und die Schönfelder Eltern müssten keine Angst mehr haben, dass ihre Kinder beim Überqueren der Straße unter die Räder kommen.