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Schöner Wohnen im Musikerviertel

Jetzt werden die letzten zwei maroden Mietshäuser an der Rottwerndorfer Straße in Pirna saniert. Ein Problem gibt es aber.

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© Norbert Millauer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Hell leuchtet die frisch geputzte Fassade in der Sonne. Die Wege vor den beiden Mehrfamilienhäusern sind schon fertig. Im hinteren Bereich schwitzen Bauarbeiter ordentlich, sie legen gerade einen geräumigen Parkplatz an. Kein Zuckerschlecken bei heißen Temperaturen.

Die beiden letzten ehemals maroden Wohnhäuser an der Rottwerndorfer im Musikerviertel werden derzeit saniert. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Bereits im November sollen die ersten Mieter einziehen. Das sagt Steffen Hocke. Er wurde vom Besitzer, einem Privatinvestor aus Chemnitz, mit der Hausverwaltung beauftragt. Zufrieden schaut Hocke auf die Häuser und sagt zu Recht: „Somit ist ein Schandfleck verschwunden.“

In den Gebäuden mit den Hauseingängen Nummer 117 bis 123 entstehen insgesamt 16 Wohnungen in einer Größe von 51  bis 100  Quadratmetern. Die Kaltmiete für die kleinsten beginnt bei 320 Euro.

Wer jetzt Interesse hat, kommt allerdings etwas spät. „Fast alles ist bereits vermietet“, erklärt Hocke und fügt hinzu, dass die Warteliste für die Quartiere lang sei.

Die große Nachfrage verwundert wenig, denn alle Wohnungen haben einen geräumigen Balkon und einen Parkplatz. Das Gelände zum Innenkarree ist größtenteils begrünt. Die meisten der neuen Bewohner stammen aus Pirna und Umgebung. „Mit der Eröffnung des neuen Evangelischen Schulzentrums an der Rottwerndorfer ist der Wohnstandort auch besonders für Familien attraktiv“, weiß der Verwalter.

Mit den Nachbarn klappt es

Die zwei Gebäude bilden den Abschluss der Sanierung der früher vernachlässigten Häuser an der Rottwerndorfer Straße im Musikerviertel. Bereits seit 2014 engagiert sich der Unternehmer aus Chemnitz in dem Pirnaer Wohngebiet. In seinem Auftrag wurden ebenso drei Häuser in der Joseph-Haydn-Straße, das langgestreckte Gebäude in der Bachstraße sowie die maroden Blöcke an der Rottwerndorfer Straße saniert und vermietet. „Die neuen Bewohner fühlen sich hier wohl“, berichtet Steffen Hocke.

Das bestätigt umgehend Hartmut Roemer, der vor gut einem Jahr in die Rottwerndorfer Straße 135 gezogen ist. „Wir haben einen schönen Balkon, die Bushaltestelle ist nur 80 Meter entfernt und mit den Nachbarn funktioniert es prima. Nächste Woche wollen wir aus dem Haus alle gemeinsam grillen“, erklärt der Pirnaer.

Nur ein Problem scheint es in dem Viertel zu geben. „Immer wieder bedauern die Mieter, dass es keinen Einkaufsmarkt gibt“, berichtet Steffen Hocke. Das war früher anders. Noch bis 2011 gab es ein Lebensmittelgeschäft mit Poststelle auf der Dürerstraße. Der Laden zog aus. Auch im Erdgeschoss unter der Sparkassen-Filiale am Robert-Schumann-Platz kauft niemand mehr ein. Hier war früher ebenfalls ein Lebensmittelmarkt. Viele würden es begrüßen, wenn in die leeren Räume wieder ein Discounter einziehen würde.

Doch danach sieht es nicht aus, wie Henry Maiwald berichtet. Er ist Mitarbeiter der Firma For Service GmbH in Meißen, die die Immobilie am Schumann-Platz verwaltet. „Definitiv zieht kein Lebensmittelmarkt in das Gebäude ein“, erteilt Henry Maiwald jeglichen Hoffnungen der Anwohner eine Absage. Im Januar 2015 habe die Firma Konsum den Standort geprüft und verworfen. Er rechnet sich nicht. Wie das leerstehende Erdgeschoss künftig genutzt werden soll, kann er derzeit nicht sagen.

Information und Vermietung der neuen Wohnungen an der Rottwerndorfer Straße unter Wohnanlage Pirna, Büro Chemnitz, Telefon 0371 4001750.