Merken

Schönbrunner Kita darf wieder Krippenkinder aufnehmen

Eltern und Ortschaftsrat haben einen wichtigen Erfolg erzielt. Aber es bleiben noch viele Fragen.

Teilen
Folgen
© Symbolbild: dpa

Von Ingolf Reinsch

Schönbrunn. Mehrere Eltern, die in den vergangenen Monaten um den bereits zugesagten Krippenplatz in der Schönbrunner Kindertagesstätte Glückskäfer zittern mussten, können aufatmen: Ihr Kind darf nun doch im Bischofswerdaer Ortsteil betreut werden. Der zu Jahresbeginn vom Landesjugendamt verfügte Aufnahmestopp für neue Krippenkinder wurde aufgehoben, nachdem die Stadt Bischofswerda beim Brandschutz nachgebessert hat. „Wir haben die Brandschutzauflagen erfüllt“, sagte Bauamtsleiter Holger Berthel.

Die SZ berichtete am 9. März dieses Jahres über die Sorgen von Eltern, deren Kinder in der Schönbrunner Kita Glückskäfer betreut werden.
Die SZ berichtete am 9. März dieses Jahres über die Sorgen von Eltern, deren Kinder in der Schönbrunner Kita Glückskäfer betreut werden. © Repro: SZ

Bei einer Brandverhütungsschau im August 2016 waren mehrere Mängel festgestellt worden. Das der SZ vorliegende Protokoll beanstandet das Fehlen eines zweiten Rettungsweges für die zwei Gruppenzimmer und die zwei Schlafräume im Erdgeschoss sowie eine fehlende rauchdichte und feuerhemmende Tür im Untergeschoss. Außerdem sei für die Kindertagesstätte eine Brandschutzordnung zu erarbeiten, die auf das Haus zugeschnitten ist, stellte die Kommission fest. Dieses Protokoll war offenbar die Grundlage für die Entscheidung des Landesjugendamtes. Das Bauordnungsamt des Landkreises Bautzen bewertete die Situation zu Beginn dieses Jahres dagegen weitaus weniger kritisch. Aus seiner Sicht fehlte nur eine Brandschutztür, die nachgerüstet werden sollte, hieß es im März auf SZ-Anfrage. Im Zusammenhang mit dem Antrag, bisher vom Hausmeister genutzte Kellerräume für den Jugendklub umzubauen, forderte die Kreisbehörde ein Brandschutzkonzept fürs Haus, das inzwischen vorliegt.

Die Eltern sind erleichtert, sagte deren Sprecherin Silke Manthey-Wanecek. Die Schönbrunner Elternschaft selbst, unterstützt von den Vertretern des Ortschaftsrates, hatte sich zu Jahresanfang Gehör verschafft – durch wiederholte Auftritte bei Stadtratssitzungen sowie kritisches Nachfragen beim Oberbürgermeister und der zuständigen Amtsleiterin. Das blieb nicht ohne Wirkung. „Der Weg an die Öffentlichkeit sowie das engagierte Auftreten der Eltern und Ortsvertreter haben der Kita eine Stimme gegeben und auf die seit Langem bestehenden baulichen Mängel aufmerksam gemacht“, sagte Silke Manthey-Wanecek. Die Schönbrunner Tagesstätte ist eine kleine, familiäre Einrichtung mit toller Lage im ländlichen Raum und am Butterberghang. „Gerade darin liegen viele Vorteile“, sagt die Elternsprecherin.

Dank an die Unterstützer

Der Aufnahmestopp ist zwar aufgehoben, aber es bleiben für die Eltern noch viele Fragen unbeantwortet: Wie geht es weiter mit den „Glückskäfern“? Neubau oder Sanierung, eingebunden in die Dorfkernentwicklung? „Alle baulichen Mängel, wie das undichte Dach, sind noch längst nicht behoben. Konstruktive Ideen gibt es viele. Auch für ein neues Kita-Konzept“, sagt Silke Manthey-Wanecek. Die Eltern halten an ihrer Kita fest und werden, wenn es sein muss, auch in Zukunft dafür kämpfen. Silke Manthey-Wanecek.: „An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, die für den Erhalt der Kita mit ihren Krippenplätzen so tatkräftige und vielfältige Unterstützung gegeben haben: allen Eltern, Erziehern, den Schönbrunner Ortschaftsräten, den Stadträten und nicht zuletzt dem Oberbürgermeister, Herrn Große, und der Amtsleiterin Frau Müller, die dafür gesorgt haben, dass die bestehenden Mängel nun doch so schnell behoben werden konnten.“