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Schnelles Internet in Sicht

Die Enso Netz schafft die Bedingungen für besseres Surfen. In den Ferien wird viel gebaut. Für das Gewerbegebiet gibt es ein besonderes Angebot.

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© Andreas Weihs

Von Marcus Herrmann

Nossen. Unter der B 101 zwischen Eula und der Nossener Innenstadt verläuft eine alte Gasleitung. Schon seit Ende Mai – für Autofahrer und Fußgänger gut erkennbar – werden an mehreren Stellen entlang der Straße Tiefbauarbeiten durchgeführt. Was genau gemacht wird, weiß Tilo Kadner, Regionalbereichsleiter der Enso Netz. Der Energiedienstleister investiert in Nossen, Eula und Altzella in diesem Jahr eigenwirtschaftlich rund 650 000 Euro, nutzt dazu das bereits gut ausgebaute Umspannnetz.

„An der Bundesstraße haben wir mehrere Gräben geschachtet. Hier führen Mitarbeiter in die bestehende Leitung sogenannte Lichtwellenleiterkabel ein, die die vorhandene Technologie der Kupferkabel nutzen und so umwandeln, dass sich die Datenraten erhöhen.“ Kadner spricht von Raten bis zu 100 Megabit pro Sekunde beim Herunterladen von Daten. Die ersten Lichtwellenkabel, die von einem Hartkunststoff umzogen sind, seien bereits in die Leitungen eingezogen, sagt der Projektleiter Telekommunikation, Martin Bogusch. Während der Bauarbeiten an der Dresdner Straße habe man auch im Innenstadtbereich schon ganze Arbeit geleistet. „Aktuell sind die B 101 und Augustusberg die Schwerpunkte. Die Schulferien werden wir für intensive Arbeiten, auch solche am Asphalt, nutzen und zudem ins Gewerbegebiet gehen“, so Bogusch. Mit Sperrungen müssten die Nossener vor allem im Bereich B 175 und auf der Fabrikstraße rechnen.

Wie Enso-Netz-Pressesprecherin Claudia Kuba mitteilt, werde ab spätestens Montag eine Übersicht der Arbeiten auf der offiziellen Internetseite der Stadt Nossen freigeschaltet. „Jeden Monat wird dabei über den Stand der Arbeiten und mögliche Verkehrsbehinderungen informiert“, so Kuba. Wenn alles klappt, ergänzt Regionalbereichsleiter Kadner, will die Enso Ende des Jahres mit den Arbeiten in Nossen fertig sein. Das Prinzip dabei sehe so aus, dass die bestehenden Anschlussleitungen, die jeder für das Telefonieren oder Surfen schon jetzt nutzt, über das sogenannte „VDSL-Vectoring“ optimiert werden. „Glasfaserkabel werden also an die Bestandsleiter angeschlossen, dann Multifunktionsgehäuse gesetzt, mit deren Hilfe Lichtsignale in Strom umgewandelt werden.“ Diese Umwandlung erfolgt durch die eingebauten Lichtwellenleiterkabel.

Insgesamt sollen 26 Multifunktionsgehäuse auf Nossener Flur gebaut werden – das erste im August an der Siebenlehner Gasse. Letztlich wird die Enso Netz in Nossen circa 20 Kilometer Lichtwellenleiterkabel unter mehr als acht Kilometern Straßenbelag verbauen. „Wenn dabei Erneuerungsbedarf bei Strom- oder Gasleitungen auffällt, wird das gleich mit erledigt“, sagt Claudia Kuba.

Bevor Kunden tatsächlich das schnellere Internet nutzen können, vergehen noch einige Monate. „Etwa Anfang des Jahres wird das neue Internet eingezogen, dann die Verfügbarkeit auf der Internetseite der Enso angezeigt. Kunden haben dann etwa ab dem Frühjahr die Möglichkeit, unsere Angebote zu bestellen“, sagt Tilo Kadner. Je nachdem, was gewünscht wird, können die Pakete bei 19,50 Euro Gebühr monatlich, aber auch bei über 40 Euro liegen.

Im Gewerbegebiet Augustusburg, wo größere Firmen womöglich noch schnellere Datenraten benötigen, bietet die Enso einen Zusatz. Dabei wird hier die Trasse für die neuen Kabel so optimiert, dass die Firmen ein reines Glasfaserprodukt auswählen können. „Dann lassen sich Übertragungsraten im Gigabitbereich generieren“, sagt der Regionalbereichsleiter. Die Kosten für diese Arbeiten müssten die interessierten Betriebe jedoch selbst tragen. Erste Anfragen gebe es bereits, teilt die Enso mit. Wer einen Blick auf die Kabel werfen will, die gerade und demnächst in Nossen verbaut werden, kann das übrigens zwischen Steinbuschstraße und Buchenweg tun.

Hier lagern riesige Kabeltrommeln, auf jeder einzelnen 900 Metern Kabel aufgerollt. Für alle Arbeiten in Nossen werden also 22 solcher Trommeln benötigt.