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Schlösser und Burgen im Fokus

Das neue Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge ist erschienen. Hauptthema sind alte Gemäuer.

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© Daniel Schäfer

Von Peter Salzmann

Sächsische Schweiz. Zum zwölften Mal gibt der SEW-Verlag in diesem Jahr ein Landkalenderbuch heraus. Auf 220 Seiten mit nahezu 230 Fotos, Grafiken und Skizzen machen passionierte Autoren mit Schlössern und Burgen, mit Sehenswertem und Episoden aus längst vergangenen Zeiten vertraut. Über 40 Textverfasser haben an dem Heimatheft mitgearbeitet, um Historisches und Gegenwärtiges zu vermitteln. SEW-Verlagsmitinhaber Harald Weber freut sich: „Die Landkalender-Edition für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge erfreut sich nicht nur im heimischen Landkreis, sondern auch in anderen Bundesländern regen Zuspruchs.“ Der Fokus des Hefts liegt diesmal auf Burgen, Schlössern und Herrenhäusern in der Region. Im Beitrag „Das Leben in einer Ritterburg“ schildert Pia Kaden den Alltag im 17. und 18. Jahrhundert auf Schloss Weesenstein. Unter anderem erfährt der Leser, dass auf den Türmen des Schlosses Wachmänner Alarm zu schlagen hatten, wenn Feuer ausbrachen, ein Heer zum Angriff nahte oder die sehnsüchtig erwartete Kutsche mit einer Braut ankam. Über das Schicksal des Struppener Schlosses berichtet Günter Schweizer. Der Ortschronist und Hobbyfotograf verdeutlicht, wie sich der Schlossverein Struppen mit Ausstellungen, Vorträgen, Führungen, Seminaren und Veranstaltungen kultureller Art bemüht, die Sanierung des ehrwürdigen Gemäuers ideell und finanziell zu unterstützen. Das Schloss ist eng mit Louis Ferdinand von Rayski verbunden, der im 19. Jahrhundert als bedeutender deutscher Grafiker und Porträtmaler einen guten Namen hatte.

Bemerkenswertes hat auch Manfred May zu Papier gebracht. Der Leupoldishainer Ortschronist erweist der Naturbühne im Ort seine Reverenz. Das Theater mitten im Wald entstand 1959 und bot dem „Staatlichen Dorfensemble“, dem Kreiskulturorchester Pirna, dem Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ und den legendären „Vier Brummers“ ideale Auftrittsmöglichkeiten – meist vor über 1 000 Zuschauern. Doch 1965 war vorerst Schluss, denn die Wismut hatte andere Pläne. Seit 2011 organisiert der Sachsenforst auf der Naturbühne wieder interessante Veranstaltungen, so mit der Theatergruppe „Spielbrett“.

Über die künstliche Ruine des Goßdorfer Raubschlosses – Rudiment einer steinernen Burg aus dem 14. Jahrhundert – schreibt Erika Dreßler und lässt die Leser an der Sage von wilden, raublustigen Rittern teilhaben, die „durch Überfälle und Totschlag die Bürger in den umliegenden Ortschaften in Angst und Schrecken versetzten“. Bodenständig und liebenswert schildert Ursula Unger – seit 18 Jahren bewährte Autorin des Landkalenderbuches – ihre Kindheitserinnerungen an den Pfaffenstein, den der legendäre Richard Keiler als Wirt betrieb. Sie weiß von feuchtfröhlichen Festen zur Weihnachts- und Faschingszeit zu erzählen – und von ihrem Opa Gustav Lantzsch, der den Posten eines Geschäftsführers auf dem Pfaffenstein innehatte.

Der ESV-Verlag plant bereits das Landkalenderbuch 2020, das sich den Themen Sandstein, Silbererz und Holz widmen wird. Harald Weber: „Wir wollen berichten, wie sich das Leben in unserer Region rings um Pirna, Dippoldiswalde und Freital verändert hat.“

Landkalenderbuch 2019, 220 Seiten, Format 16,5 mal 24 cm, kartoniert, Preis: 11 Euro, zzgl. Versandkosten; ISBN 978-3-936203-33-2 www.sew-verlag.de