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Risiko verengte Halsschlagader

Die verlässliche Arbeit der Blutgefäße im Körper ist für die Versorgung der Organe überlebenswichtig.

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© Klinik

Radebeul. Wenn der stetige Fluss durch Durchblutungsstörungen, Gefäßverengungen oder andere Erkrankungen ins Stocken gerät, bilden sich Ablagerungen an den Gefäßwänden – so auch an der Halsschlagader. Reißen diese Ablagerungen ab und gelangen mit dem Blutstrom in die Hirngefäße, droht ein Schlaganfall.

Robert Elfers ist Leiter des Gefäßzentrums und Leiter der Gefäß- und endovaskulären Chirurgie, Herr Dr. med. Torsten Fuß ist Chefarzt der Angiologie und stellvertretender Leiter des Gefäßzentrums an den Elblandkliniken. Beim SZ-Gesundheitsforum zum Thema „Die verengte Halsschlagader – Carotisstenose als Schlaganfallrisiko“ am 15. November 2017 können Interessierte vom Team des Gefäßzentrums Informationen über neueste Diagnostik- und Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Gefäßerkrankungen erhalten und ihre Fragen stellen.

Herr Elfers, welche Symptome sind Warnzeichen für eine Verengung der Halsschlagader? Worin besteht dabei das Risiko eines Schlaganfalls?

Häufige Schlaganfallsymptome sind eine akut einsetzende Schwäche oder Lähmung einer Körperseite, Sehstörungen und Sprachschwierigkeiten, Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit. Es hängt jedoch im Einzelfall vom direkt betroffenen Gehirnareal ab und von dem Ausmaß der Durchblutungsstörung, welche Schlaganfallzeichen auftreten und in welcher Ausprägung.

Welche konservativen, endovaskulären und operativen Verfahren werden im Gefäßzentrum der Elblandkliniken bei Verdacht auf Carotisstenose angewendet?

Zunächst wird jeder Verdacht auf Schlaganfall, der in den Elblandkliniken eingeliefert wird, fachneurologisch sofort untersucht. Handelt es sich um einen Schlaganfall, wird der Patient auf die sogenannte „Stroke Unit“, eine neurologisch geführte Spezialstation zur Behandlung von Schlaganfällen, verlegt und betreut.

Nach der Akutbehandlung entscheidet ein Gremium aus allen behandelnden Fachrichtungen (sogenanntes „Carotis-Board“) über die bestmögliche weitere Behandlung durch konservative Therapie, endovaskuläre oder operative Therapie.

Bei dem operativen Verfahren wird die Verengung der Halsschlagader entfernt, bei der endovaskulären Therapie die Engstelle gedehnt und ein Platzhalter (sogenannter Stent) zur Erweiterung des Lumens eingesetzt.

Wie können Betroffene dieser Gefäßerkrankung vorbeugen bzw. deren Verlauf positiv beeinflussen?

Jeder Betroffene hat es in der Hand, dem drohenden Anfall und insbesondere der Verkalkung der Adern (Arteriosklerose) vorzubeugen.

Hier steht zum einen die Reduktion der Risikofaktoren (Rauchen, Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck, Stress) – dies kann durch unterstützende medikamentöse Therapie sowie durch gesunde Ernährung und eine regelmäßige Vorsorge wie ein „Carotisscreening“ erfolgen. Dabei wird ein Ultraschall der Halsgefäße durchgeführt, um Engstellen zu finden und wenn notwendig zu behandeln.

Die Fragen stellte Kristin Koschnick.

Das SZ-Gesundheitsforum „Die verengte Halsschlagader - Carotisstenose als Schlaganfallrisiko“ findet am 15. November, 18 Uhr im Elblandklinikum Radebeul, Heinrich-Zille-Straße 13, Patientenlounge, Erdgeschoss, statt. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten bitten wir um Anmeldung unter 03521 41045520 oder 0351 837475670. Der Eintritt ist frei.