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Rennen für den guten Zweck

Fast 200 Mädchen und Jungen beteiligen sich in Bautzen am Lauf gegen den Hunger. Der funktioniert durch die Hilfe von Sponsoren.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Ideales Wetter für ein Lauftraining hatten die Schüler der Klasse 3a der Montessori-Grundschule am Montag. Unter der Anleitung ihres Sportlehrers Sandro Groß legten sich die 22 Schüler auf der Laufbahn des Stadions Müllerwiese voll ins Zeug. Diesmal ging es allerdings nicht um Meter und Sekunden und auch nicht um gute Zensuren fürs Klassenbuch, sondern eher darum, sich eine gute Kondition anzulaufen. Denn alle 198 Montessori-Schüler haben Großes vor: Am 19. September treten sie beim „Lauf gegen den Hunger“ an. Das ist ein weltweites Schulprojekt, das von der Hilfsorganisation „Aktion gegen den Hunger“ ins Leben gerufen wurde. Die Laufveranstaltung findet jedes Jahr an zahlreichen Schulen weltweit statt. Die dabei erlaufenen Spenden unterstützen die Arbeit der Hilfsorganisation in 47 Ländern.

In der Montessori-Schule wurde man auf das Projekt aufmerksam, weil eine ehemalige Schülerin jetzt als Referentin für die „Aktion gegen den Hunger“ tätig ist. Clara Laschewski gehört mit zu der allerersten Schülergeneration der Montessori-Schule. Bei einem Vortrag hatte sie den Schülern über Hunger und Mangelernährung berichtet. Sie ging dabei anhand von Fotos und Videos speziell auf die Situation in Äthiopien ein, dem Land, welchem in diesem Jahr die Spenden zufließen sollen.

Gemeinsames Training

Da es für junge Menschen in Europa sehr schwer nachzuvollziehen ist, was Hunger wirklich bedeutet, hatte Clara Laschewski farbige Bändchen mit unterschiedlichem Durchmesser mitgebracht. Diese symbolisierten den Oberarm-Durchmesser von Kindern. Vor allem die roten Bändchen mit einem erschreckend geringen Durchmesser ließen die Kinder nachvollziehen, dass manche ihrer Altersgenossen in Afrika so dünn sind, dass sie nur noch aus Haut und Knochen bestehen. Das hätte schon sehr nachdrücklich auf die Kinder gewirkt, sagt Sportlehrer Sandro Groß. Dabei hätten sie erkannt, wie erschreckend viele Kinder es auf der Welt gibt, denen es nicht so gut geht, wie ihnen.

Bereits seit dem Schuljahresstart trainieren alle Montessori-Schüler für den „Lauf gegen den Hunger“, der im Albert-Schweitzer-Park über die Bühne gehen wird. Die Laufstrecke ist eine Runde von 320 Metern. Es geht dabei darum, in 30 Minuten so viele Runden wie möglich zu laufen. Am Start-/Zielpunkt stehen Helfer bereit, um den Schülern für jede gelaufene Runde einen Stempel auf den Arm zu drücken. Ähnlich wie beim „Lauf mit Herz“ sind die Montessori-Schüler im Vorfeld auf der Suche nach Sponsoren gewesen. Dafür erhielten sie einen sogenannten Laufpass, in den die Sponsoren eintragen können, wie viel sie für jede gelaufene Runde spenden wollen.

Sandro Groß findet, dass es eine feine Sache ist, dass sich seine Schule an dieser Laufveranstaltung beteiligt. Denn zum einen würden die Kinder für die Probleme anderer Kinder weltweit sensibilisiert, zum anderen sei es für sie selbst auch wichtig, in Bewegung zu bleiben.