Merken

Kinderarzt bleibt wohl ein Wunsch

Seit diesem Jahr gibt es keinen praktizierenden Kinderarzt in Roßwein mehr. Die Stadträte bedauern diese Tatsache.

Teilen
Folgen
© Karl-Josef Hildenbrand / dpa

Roßwein. Stadtrat Jens Funke (Freie Wähler) sprach in der zurückliegenden Ratssitzung die kinderärztliche Betreuung an. „Können wir nichts tun, damit die Praxis geöffnet bleibt?“, wollte er von Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) wissen. Zudem fragte er, ob im neuen Ärztehaus im ehemaligen Postgebäude gegebenenfalls ein Ersatz zu erwarten ist. „Kinder gibt es im Stadtgebiet und im Umfeld ja genügend“, so Funke.

„Wir müssen die Entscheidung, die Praxis in Roßwein zu schließen, hinnehmen“, antwortete der Bürgermeister. Wie der DA berichtete, hatte sich der Döbelner Kinderarzt Dr. Eckardt Erdmann entschlossen, seine Nebenbetriebsstätte in Roßwein zum Jahresende 2017 zu schließen. Gründe dafür nannte er mehrere. Unter anderem sei es ihm nicht gelungen, einen zusätzlichen Arzt für das Team zu gewinnen. Deshalb wolle er die Kräfte in Döbeln bündeln, wo der Zulauf immer größer wird und nun auch die Roßweiner Eltern von längeren Praxiszeiten profitieren könnten. An der Grimmaischen Straße 21 sind Dr. Erdmann und Susann Bley jetzt montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, mittwochs von 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr für ihre jungen Patienten da. Erdmann hatte 2013 die Praxis der Roßweiner Kinderärztin Dr. Ulrike Schubert übernommen und damit die kinderärztliche Versorgung in Roßwein weiterhin garantiert.

Der Bürgermeister bezweifelt, dass sich in absehbarer Zeit wieder ein Kinderarzt in der Stadt niederlässt. Die Außenstelle sei eine gute Alternative zur eigenen Praxis gewesen und aus seiner Sicht die einzige Lösung, die in Zukunft denkbar ist. (sig/sol)