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Neue Kleingärten in Zschachwitz

„Gänseblümchen“ soll die jüngste Anlage der „Dresdner Gartenfreunde“ heißen und neben unzähligen Namenspatronen auch Fruchthecken und Obstbüsche beherbergen.

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© dpa

Dresden. Die Dresdner haben den Kleingarten längst wieder für sich entdeckt. Für Anlagen in der Stadt hat der Verband „Dresdner Gartenfreunde“ inzwischen lange Wartelisten. Etwas besser sieht es am Stadtrand aus. „Wenn wir Anlagen aufgeben müssen, in den meisten Fällen geschieht das aus Hochwasserschutzgründen, fordern wir Ersatzflächen“, sagt Frank Hoffmann. Er ist Vorsitzender des Stadtverbandes, zu dem 366 Gartenanlagen mit insgesamt 23 300 Parzellen gehören. Mit dem Ersatz sei es nicht einfach, denn es konkurrieren viele Interessen in der Stadt miteinander.

So ist Hoffmann froh, dass er jetzt wieder einen Pachtvertrag für eine neue Anlage unterzeichnen kann. Die rund 5 000 Quadratmeter große Anlage entsteht am Bierweg in Zschachwitz und wird „Gänseblümchen“ heißen. Wege und notwenige Versorgungsleitungen wurden bereits geschaffen. Am 23. April 2018 soll sie dann offiziell übergeben werden.

Als Vorsitzender der Anlage hat Volker Croy längst eine Gartenordnung ausgearbeitet. „Mit naturnahen Gärten soll die Anlage eine Vorbildwirkung haben“, sagt er. Um den Artenreichtum zu fördern, gibt es konkrete Vorgaben. So sollen beispielsweise Abgrenzungen vorzugsweise aus Fruchthecken, Obstbüschen oder Spalierobst bestehen. „Pflanzen- und Tierarten werden immer weniger, Insekten und Singvögel verschwinden“, beklagt der Gartenbau-Ingenieur. Einen Hauptgrund sieht er in fehlenden Rückzugsorten. Totholzhaufen und ähnlich Nützliches für Insekten seien nur noch die Ausnahme. Dass es besser gehen kann, will Croy mit der Gänseblümchen-Anlage beweisen. Dazu gibt es konkrete Vorgaben. „Wir wollen Rückzugsorte und Futtermöglichkeiten schaffen, aber auch mehr Bäume in den Gärten pflanzen und Wege, die nur gemäht werden, um die Versuchung der Unkrautbekämpfung zu verhindern“, erläutert er. Kinderfreundliche Naschgärten sind ideal.

In Kleingärten gebe es zwar einen Anbauzwang und ein Herbizidverbot, aber die sehr wichtige Kompostierung sei nur eine Empfehlung, nicht aber in der Anlage „Gänseblümchen.

Bodenschutz und Bodenpflege spielen eine wichtige Rolle. Die Bodenqualität lasse sich durch Kompostieren und organisches Düngen, aber auch mit Mulchen und möglichst bodenschonender Bearbeitung verbessern, sagt Croy. So lässt sich an fast jedem Standort ein guter Gartenboden schaffen. (kle)

Bei den Dresdner Umweltgesprächen geht es am 14.11. um den gesunden Gartenboden. Experten diskutieren um 19 Uhr im Plenarsaal des Dresdner Rathauses darüber, was dem Boden guttut oder schadet. Eintritt ist frei.