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Neue Basteiplattform wird heftig diskutiert

Die geplante neue Aussicht erntet im Internet viele Likes, stößt aber auch auf viel Skepsis.

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© Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

Lohmen. Die Bastei bekommt eine teils schwebende Aussichtsplattform. Die am Montag vorgestellten Pläne des sächsischen Finanzministeriums riefen auf SZ-Online und in den sozialen Netzwerken verschiedene Reaktionen hervor. Viele Leser begrüßen die Rettung des berühmten Ausblicks in der Sächsischen Schweiz – mehr als 300 Likes auf den Facebook-Seiten der SZ zeigen das. Aber es meldeten sich auch kritische Stimmen zu Wort, vor allem wegen der vagen Aussagen zur Finanzierung des Projekts.

Eine Nutzerin, die sich Juliane nennt, bekundet auf der SZ-Website ihre Bedenken bezüglich der anvisierten Bausumme von rund einer Million Euro. „Die Erfahrung zeigt, dass es durchaus gern immer mal ein wenig teurer wird. Weder der Pächter noch die Gemeinde werden sich mit einem wesentlichen Betrag an den Baukosten beteiligen können (oder wollen) und der Freistaat wird kaum für den (fast) kompletten Betrag geradestehen wollen.“ In diesem Zusammenhang überlegten andere Kommentatoren, ob nicht doch ein Eintrittsgeld für Besucher sinnvoll wäre. „Was nichts kostet, ist nichts wert. Warum nicht drei Euro für Erwachsene und für Kinder einen Euro. Die Unterhaltung wird auch Geld kosten, vielleicht wird die damit wenigstens gedeckt“, schreibt der Nutzer mit dem Kürzel J.G.

Auf Facebook sprechen sich hingegen einige Kommentatoren gegen ein Drehkreuz oder Ähnliches an der Basteiaussicht aus und befürworten damit das Versprechen von Finanzminister Georg Unland, die Bastei kostenlos für Touristen zugänglich zu belassen. Noch einmal Juliane: „Drei Euro Eintritt für mal fünf Minuten gucken? Nicht jeder Einheimische und auch nicht jeder Tourist reist mit einem prall gefüllten Geldsäcklein an.“

Bei anderen Lesen riefen die Pläne des schwebenden Stegs Ideen hervor, wie man diesen noch spektakulärer gestalten könnte. So schlägt Thomas Pöge vor: „Ein Steg aus Glas wäre auch noch ne schöne Sache.“ Ein sogenannter Skywalk wurde in der Vergangenheit des Öfteren für die Bastei diskutiert. Also ein Glasplateau, das über dem Abhang schwebt und Besucher somit durch den Fußboden in die Tiefe schauen lässt. Bei der Pressekonferenz am Montag kam das Thema ebenfalls auf. Finanzminister Unland sagte dazu, dass man sich mit dem Nationalpark Sächsische Schweiz dagegen entschieden hätte, damit das Gebiet so naturbelassen wie möglich erscheint. Der neue Steg soll deshalb in Sandstein-Optik gestaltet werden. Außerdem schwebt er nur wenige Zentimeter über dem porösen Felsen und endet an dessen Außenseite, ragt also nicht darüber hinaus.

Schließlich fragten einige Leser, wann denn die neue Aussicht kommt. Frühestens in zwei Jahren, lautet die Aussage des Finanzministeriums. Ein Facebook-Nutzer glaubt nicht an einen baldigen Baustart: „Das erlebe ich mit meinen 65 Jahren wohl nicht mehr.“ (SZ/nr)