Merken

Neubau für Koffer und Kipper

Die Großenhainer Stema macht Anhänger immer individueller – dafür braucht sie jetzt Platz.

Teilen
Folgen
© Anne Hübschmann

Von Birgit Ulbricht

Großenhain. Die Stema holt das Koffergeschäft an den Großenhainer Standort. Natürlich nicht irgendwelche Reisekoffer, sondern wie es sich für den reanimierten Anhängerbauer gehört – geschlossene und abschließbare Anhänger für die verschiedensten Zwecke. Die werden bislang noch zugekauft, aber das wird sich ab nächstem Jahr ändern. Denn die Firma baut an. Gerade zieht der Industriebau Freyler aus Riesa eine neue Halle hoch. Hier wird die Blechbearbeitung erweitert und modernisiert. In der Produktion baut ein Team gerade eine neue vollautomatische Stanzmaschine auf. In Technik und Gebäude investiert die Stema derzeit 6,5 Millionen Euro. Die Gesellschafter haben allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Die Stema erwartet in diesem Jahr, erstmals die Zehn-Millionen-Marke beim Umsatz zu knacken. Wohlgemerkt im Fachhandel, wie der Stema-Geschäftsführer zufrieden konstatiert. Im Jahr 2008 waren es noch 2,5 Millionen Euro in diesem Segment.

Ein deutliches Signal, dass der Anhängerbauer aus Großenhain im Fachhandel den Fuß in der Tür hat, wie man so schön sagt. Das ist wichtig, denn so gut das Baumarktgeschäft sein mag, der Trend geht zur individuellen Lösung. Soll heißen, es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu transportieren, wie es verschiedene Wünsche gibt. Ob mobile Werkstatt, Bootstrailer oder Motorradtransporter, mit Aufbauten oder ohne – die Nutzungen könnten heute verschiedener nicht sein und der Kunde will nicht einen Anhänger für alles Mögliche, sondern seinen auf ihn zugearbeiteten Anhänger. Gerade Kipptechnik für den eigenen Garten, aber auch für den Kommunal- und Handwerkerbedarf steht derzeit auf der Wunschliste vieler Kunden. „Wir wollen kein Billigheimer sein, sondern die Besseren“, bringt es Jursch auf den Punkt. Kein Wunder, dass die Stema nicht nur auf diversen Freizeitmessen, sondern auch bei Baumaschinenevents und Handwerkermessen auftritt. 164 Beschäftigte, davon 14 Auszubildende und 21 Leiharbeiter, hat der Großenhainer Betrieb derzeit. Die Leiharbeiter fangen Spitzen im Saisongeschäft ab, das ab Februar/März jedes Jahr richtig in die Gänge kommt. Dann, wenn sich der Kunde überlegt, was er dieses Jahr so bauen und unternehmen will und wie das zu bewerkstelligen ist. Die gegenwärtige Hitze tut den Bestellungen übrigens keinen Abbruch, bestätigt Geschäftsführer Michael Jursch. Wichtig, dass im März genügend Anhänger zur Auslieferung bereitstehen, wenn der Boom einsetzt. Damit verbunden ist eine weitere Investition: Die Firma hat 6000 Quadratmeter im benachbarten, früheren Berufs- und Technologiezentrum der Dresdner Handwerkskammer gekauft. Hier soll ein eigenes Auslieferungslager entstehen, denn längst ist jeder Quadratmeter auf dem Stema-Gelände und beim benachbarten Trailershop zugestellt. Mit der Erweiterung will Michael Jursch auch die Logistik im Werk entzerren. Dort, wo die Lkw in den Hof ein- und ausfahren, sollen dann keine Stapler mehr mit Trailern um die Ecke sausen. Neue Wege – das gilt im Übrigen auch für den Internetauftritt der Stema. Ende August geht die neue Web-Seite an den Start, die dann auch fürs Handy geeignet ist. Während Frau nach der neuesten Mode zappt, schaut Mann dann vielleicht, was die Anhängertechnik so an Neuestem zu bieten hat.