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Mondnächte in Schmochtitz

Ob Klassik oder Pop – beim Musikfest dreht sich in diesem Jahr alles um einen besonderen Himmelskörper.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Eines steht schon fest: Der Vollmond wird am Wochenende vom 15. bis zum 17. Juni nicht scheinen über dem Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz. Es ist nämlich Neumond. Und dennoch dreht sich beim diesjährigen Musikfest alles um den Erdtrabanten. Das Motto lautet diesmal „Mondnächte“. Margitta Luttner, die Vorsitzende des Vereins Via Regia Musikevents, die das Musikfest vorbereitet, sagt: „Es ist erstaunlich, was für eine große Vielfalt an Musikliteratur sich dem Mond widmet.“ Deshalb dürfen Musikfreunde sich auf drei Tage in Schmochtitz freuen, die mit einer großen Bandbreite an musikalischen Darbietungen aufwarten.

Die „Mondnächte“ finden am Freitag- und am Sonnabend-Abend statt. Das Orchester des Sorbischen Nationalensembles (SNE) wird, verstärkt durch Musiker der Oper Liberec den Background für die Auftritte der Tänzerinnen und Tänzer des SNE und der Gesangssolisten liefern. Für den Part der klassischen Musik konnten die Sopranistin Rahel Indermauer und der Tenor Mikolaj Walerych gewonnen werden. Die beiden interpretieren unter anderem Operettentitel von Paul Lincke oder Emmerich Kalman, sowie klassische Werke von Robert Schumann und Franz Schubert.

Bekannte Ouvertüre

Musikfest Schmochtitz

15. und 16. Juni, 20.30 Uhr: Mondnächte

17. Juni, 17 Uhr: Singspiel „Smjertnica“

Karten sind in folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich: SZ-Treffpunkt, Wochenkurier, SNE, Ökumenischer Domladen, Bischof-Benno-Haus Schmochtitz sowie in den Tourist-Informationen Bischofswerda, Löbau und Görlitz

Die Kartenpreise bewegen sich zwischen acht und 30 Euro

Ein Shuttle-Bus befördert die Konzertgäste am 15. und am 16. Juni kostenfrei nach Schmochtitz und zurück. Hinfahrt: 19 Uhr, Rückfahrt 22.45 Uhr.

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Doch auch die Pop-, Rock- und Jazz-Szene liefert eindrucksvolle Beispiele von Titeln, die den Mond besingen. Die Songs von Andrew Lloyd Webber und Van Morrison und anderen werden von dem talentierten Musikschüler Jonas Löschau vorgetragen. Aber auch in den Reihen der Orchestermusiker wird ein Schüler der Kreismusikschule zu finden sein: Georg-Wilhelm Jatzke mischt sich mit seiner Bassposaune unter die Berufsmusiker. Durch das Programm führt Moderatorin Kristina Nerad. Am Dirigentenpult steht Tasso Schille, der für den erkrankten Orchesterleiter Dieter Kempe einspringt.

Am Sonntagnachmittag wird dann das Singspiel „Smjertnica“ (Die Todesgöttin) von Jurij Pilk aufgeführt. Unter der Leitung von Andreas Pabst musizieren Chor, Orchester und Solisten des SNE, verstärkt durch Mitglieder des Chores „Meja“. Die Ouvertüre des Singspiels ist sehr bekannt und gilt als eines der meistgespielten Stücke der klassischen sorbischen Musik. Das gesamte Werk, das seine Uraufführung 1912 in der Bautzener „Krone“ erlebte, wird hingegen nur selten aufgeführt. Eigentlich als Oper gedacht, wird es zumeist nur konzertant vorgetragen.

Der am 22. Mai 1858 in Göda geborene Jurij Pilk nimmt einen wichtigen Platz in der sorbischen Musikgeschichte ein. Er wird oft in eine Reihe gestellt mit solchen berühmten slawischen Komponisten, wie Smetana, Dvorak und Moniuszko. „Anlässlich seines 160. Geburtstages stellt die Aufführung der Smjertnica eine würdige Ehrung des sorbischen Komponisten dar“, sagt Margitta Luttner.