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Mehr Schilder in sorbischer Sprache

Landtagsabgeordnete setzen sich für eine gleichrangige Zweisprachigkeit in der Region ein. Das betrifft auch Radwege.

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© dpa

Bautzen. Ab 2019 werden im sorbischen Siedlungsgebiet auch Wegweiser an Radwegen zweisprachig – mit deutschen und sorbischen Ortsnamen in gleicher Schriftgröße. Das geht aus der Antwort von Sachsens Regierung auf eine Anfrage der Oberlausitzer Abgeordneten Franziska Schubert (Grüne) hervor. Bisher waren Radwegweiser eine der größten verbliebenen Baustellen, was die Zweisprachigkeit in der Öffentlichkeit betrifft, so Schubert. Insbesondere im Lausitzer Seenland, aber auch an vielen Stellen rund um Bautzen würden die sorbischen Bezeichnungen fehlen, obwohl nach dem sächsischen Sorbengesetz alle Wegweiser zweisprachig sein sollten. In einer Richtlinie des Freistaats zur Radwegebeschilderung sei das Sorbische jedoch mit keinem Wort erwähnt.

Daher fragte die Grünen-Abgeordnete auf Anregung sorbischer Bürger, ob im Rahmen der anstehenden Erneuerung der Radwegweiser auch an die Zweisprachigkeit der Lausitz gedacht wurde. Laut Verkehrsministerium sei das der Fall. Nach der Neuregelung der Schriftgrößen auf den gelben Straßenwegweisern, auf denen sorbische Ortsnamen seit Jahresbeginn nun in gleicher Größe wie die deutschen Bezeichnungen aufzuführen sind, werde damit eine weitere Lücke auf dem Weg zur öffentlichen Zweisprachigkeit geschlossen, so Schubert. „Sowohl für die Sorben als auch für die Mehrheitsbevölkerung ist dies ein kleines, aber bedeutendes Symbol – eines, das Gleichwertigkeit ausdrückt und die in der sächsischen Verfassung verankerte Gleichberechtigung der Sorben sichtbar macht.“

Mehr Augenmerk auf die zweisprachige Ausschilderung zu legen, fordert auch der Bautzener CDU-Landtagsabgeordnete Marko Schiemann. Leider werde das mitunter vernachlässigt. „Woanders ist das selbstverständlich, zum Beispiel in der Schweiz, in Südtirol und in Jerusalem, wo es sogar dreisprachige Beschilderungen in Hebräisch, Arabisch und Englisch gibt“, sagt Schiemann. Er sieht auch die Kommunen im sorbischen Siedlungsgebiet in der Pflicht, stärker auf die zweisprachige Beschilderung in gleicher Schriftgröße zu achten. „Das ist auch ein Aushängeschild für unsere Region.“ (SZ/MSM)