Diesbar-Seußlitz. Männertag in Diesbar-Seußlitz hat eine lange Tradition und wird auch in diesem Jahr wieder unter dem Motto „Spargel, Wein und Familienspaß“ gefeiert. Die Gaststätten und Besenwirtschaften des Ortes laden am Donnerstag, 10. Mai, dazu ein, gegen 11 Uhr wird gestartet, sagt Carola Ulrich von Ulrichs Weindomizil. Dort wird es Livemusik mit Ecke-Junior geben, eine Hüpfburg und Riesen-Bauklötze und natürlich Weinausschank, Bier und Gegrilltes. Spielt das Wetter mit, werden zudem Liegestühle auf der Wiese vor dem Weingut aufgebaut.
Wein wird auch im Weinreich und in der Trattoria am Schloss sowie in der Brummochsenquelle ausgeschenkt. Und auch im Landgasthof Zum Roß wird gefeiert. Neben Wein, Spargel und Musik können sich die Kinder dort auf einer Hüpfburg sowie einer Kreativ- und Bastelstraße austoben. Noch sind die Wetteraussichten nicht allzu rosig, trotzdem hoffen die Diesbar-Seußlitzer Gastronomen auf viele Gäste – auf einen allerdings werden sie auch in diesem Jahr verzichten müssen: auf den Radebeuler Unternehmer Andreas Pippart.
Der Inhaber des lokalen Fernsehsenders MyTV plus hatte im vergangenen Frühjahr überraschend angekündigt, die Tradition des Heiratsmarktes in Diesbar-Seußlitz wieder aufleben zu lassen. Zwischen 1990 und 2011 pilgerten bis zu 15 000 Besucher in das Elbweindorf, um den Männertag mit Livemusik, Jux-Standesamt und viel Trubel zu feiern. „Das war schön und hat Tradition“, sagt Andreas Pippart, „das Thema reizt immer noch.“
Offizielle Gespräche im Rathaus fanden bisher zwar noch nicht statt. Der 50-Jährige habe sich allerdings bereits mit einem Großenhainer Unternehmen getroffen, das früher für die Sicherheit auf dem Heiratsmarkt sorgte. „Die haben uns Geschichten erzählt – selbst mit bis zu hundert Leuten haben sie die Situation manchmal nicht in den Griff gekriegt. Das große Problem ist und bleibt das Sicherheitskonzept.“ Denn zwar würden sich die Diesbar-Seußlitzer und Andreas Pippart in großes Familienfest mit Livemusik wünschen. „Aber sobald ich damit in die Werbung gehe, stehen die Horden an Männern wieder da und verschrecken die Familien.“ Ob man das mit einem zeitigen Ende oder einem ausschließlichen Vorverkauf von Eintrittskarten hinbekäme, sei fraglich. Der Unternehmer sei deshalb noch hin- und hergerissen – und verbringt diesen Männertag einmal ganz in Ruhe im Innendienst. Technik warten und die Vorbereitungen auf das FernsehKarussel im Chemnitz-Center am 26. Mai stünden an. „Wir sind ständig unterwegs, da bin ich auch mal ganz froh über so einen freien Tag.“ (SZ/ste)