Merken

Letzter Baum für den Herzogin Garten

Mehr als 5 000 Stauden wurden in der Anlage neben der Orangerie gepflanzt. Und zwar nach originalen Plänen.

Teilen
Folgen
© René Meinig

Von Nora Domschke

Den letzten Baum im Herzogin Garten pflanzte Investor Reinhard Saal an diesem Freitag höchstpersönlich. Und schließt damit nach fünf Jahren ein nerven- und zeitraubendes Bauprojekt ab, wie er selbst sagt. Der 66-Jährige deutet auf das Gebäude der wiederaufgebauten Orangerie. Nicht nur dort, auch in der Gartenanlage habe er mit vielen Vorgaben der Denkmalschützer zu kämpfen gehabt. Viele Ansprüche seien gestellt worden, ohne Rücksicht auf die Kosten. Jetzt wisse er wenigstens, warum es nach der Zerstörung 73 Jahre dauern musste, bis das Ensemble rekonstruiert wurde. „Weil sich da niemand rangetraut hat. Da musste erst so ein Verrückter kommen wie ich“, sagt Saal lachend und packt den Nymphenbaum am Wurzelballen. Der ist ein Geschenk von der Landschaftsarchitektin Michaela Noack und von Landschaftsgärtner Eberhard Mörbe. Sie haben sich um die Gestaltung der Gartenanlage gekümmert.

Michaela Noack beschäftigte sich vor fünf Jahren zunächst mit deren Geschichte. „Wir hatten vom Denkmalamt die Vorgabe, den Garten nach den Plänen von Carl Adolph Terschek anzulegen.“ Sie recherchierte in Archiven und fand die Entwürfe, die Terschek 1840 erarbeitet hatte. „Die Anlage ist nicht originalgetreu rekonstruiert, orientiert sich aber mit den organischen Formen der Beete und den geschwungenen Wegen an Terscheks Ideen.“ Das 45 Meter lange Wasserbecken soll an den Weißeritzmühlgraben erinnern, der bei Grabungen gefunden wurde. Landschaftsgärtner Eberhard Mörbe hat das Konzept von Michaela Noack in den vergangenen Monaten umgesetzt und ließ dafür rund 5 300 Stauden und Bodendecker pflanzen. Zurzeit stecken seine Mitarbeiter mehr als 40 000 Krokuszwiebeln in die Erde, die im Frühjahr blühen werden.