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Künzl schießt Heidenau ins Viertelfinale

Der Tscheche trifft beim 7:3 in Wilsdruff viermal ins Schwarze. Neustadt gewinnt gegen Stolpen, der 1. FC Pirna gegen Altenberg.

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© Andreas Weihs

Von Jens Jahn

Kreisoberliga-Tabellenführer Heidenauer SV hat sich auch im Achtelfinale des Kreispokals keine Blöße gegeben und bei Motor Wilsdruff II einen 7:3 (2:2)-Sieg gelandet. Allerdings boten die Gastgeber, Tabellen-Achter der Kreisliga A, lange Zeit sehr ordentlich Paroli.

Die frühe 2:0-Führung der Gäste durch Tomas Künzl (1.) und Oliver Franz (14.) wurde durch Stefan Krüger (29.) und Philipp Lotze (35.) bis zur Pause egalisiert. Krüger gelang ein Husarenstreich – von der Mittellinie aus überwand der 33-Jährige den Heidenauer Keeper Paul Richter mit einer Bogenlampe. „Beim zweiten Gegentreffer haben wir in der Abwehr schlecht gestanden. Ich habe in der Pause noch an der einen oder anderen Schraube gedreht, in der zweiten Halbzeit haben wir dann mehr unsere fußballerischen Qualitäten zeigen können.

Es war das erwartet schwere Pokalspiel, wir freuen uns über das Weiterkommen“, lautete das Resümee von HSV-Coach André Berger. Schon vier Minuten nach dem Seitenwechsel traf Franz mit seinem zweiten Streich zur erneuten Führung. Noch einmal hielten die Wilsdruffer dagegen. Dirk Mörbitz verwandelte einen Foulelfmeter in der 59. Minute. Am Ende aber zog Heidenau auf und davon. Künzl traf noch dreimal (70., 82., 84.), Franz Zieger trug sich ebenfalls in die Statistik ein (76.). Den Hausherren blieb letztlich nur der Teilerfolg, dem haushohen Favoriten mehr Treffer beigefügt zu haben, als diese zuvor in sieben Punktspielen kassieren mussten.

Entscheidung in der 89. Minute

Das Lokalderby zwischen dem SSV Neustadt und Blau-Gelb Stolpen stand im Zeichen des Mangels: Beide Teams hatten erhebliche Besetzungsprobleme aufzuweisen. „Es fehlen einige Stammspieler, trotzdem sind wir bestens motiviert für diesen Fight“, hatte Stolpens Trainer Steffen Kretschmer vor dem Anpfiff klargestellt. Die ersten Offensivbemühungen gingen dann auch von seinem Team aus, allerdings noch ohne nennenswerten Abschluss.

Als Neustadt besser in die Partie kam, wurde Paul Boden in der 36. Minute im Strafraum zu Fall gebracht. Dario Oehmgen trat zum fälligen Strafstoß an, doch der Neustädter Keeper Carsten Buhl parierte glänzend. Torlos ging es in die Pausenkabinen. In der 57. Minute steckte Anton Kling mustergültig zu Rico Hartwig durch und der 29-Jährige traf zum 1:0. Hartwig bestritt sein erstes Spiel im Neustädter Trikot nach langer Zeit. Wegen des Studiums in Leipzig war er 2012 zum SSV Stötteritz gewechselt, spielte zuletzt in Taucha und ist Co-Trainer bei der C-Jugend von RB Leipzig.

Trotz der Führung blieb die Begegnung spannend. Erst in der 89. Minute erzielte Kapitän Daniel Weber per Foulelfmeter die Entscheidung zum 2:0 (0:0). Trotz der Brisanz blieb alles in einem wohltuend fairen Rahmen. Schiedsrichter Mirko Malchow aus Pirna musste nur viermal Gelb zücken.

Für die zweite Mannschaft des 1. FC Pirna blieb unterdessen die Pokalüberraschung gegen die Zweite von Blau-Weiß Stahl Freital aus. Der klare Gästeerfolg von 5:1 (1:0) kam aber erst in der letzten halben Stunde dieser Partie zustande. Oliver Jäpel brachte die Freitaler in der fünften Minute in Front, zuvor scheiterten die Stahl-Bubis per Elfmeter am Pirnaer Torwart Sven Effenberger. Alexander Eichelbaum glich in der 50. Minute aus.

Nur sechzig Sekunden später hatte der kurz zuvor eingewechselte Christoph Zenker sogar die Führung auf dem Fuß, verzog aber knapp. „In den ersten 45 Minuten hat uns Tormann Effenberger vor einem höheren Rückstand bewahrt. Die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel haben wir aber richtig gut ausgesehen“, sagt Trainer Thomas Ludwig. In der Folgezeit praktizierte Jäpel einen Hattrick (65., 71., 77.) und Benjamin Beer setzte den Schlusspunkt in der 84. Minute. „Wir waren immerhin im Achtelfinale. Das ist ein Erfolg für uns, nun konzentrieren wir uns auf den Aufstiegskampf in der Kreisliga B“, blickte Ludwig voraus.

Die erste Vertretung des 1. FC Pirna kam gegen Stahl Altenberg zu einem 1:0 (1:0)-Sieg. Das einzige Tor fiel bereits in der zehnten Spielminute durch Daniel Eichstädt. „Wir waren drückend überlegen, es fehlte aber vorn die letzte Genauigkeit beim Abschluss“, sagte Trainer Bodo Kleinschmidt.

Pokalverteidiger muss nachsitzen

Der VfL Pirna-Copitz II musste als amtierender Titelverteidiger beim Hainsberger SV II in die Verlängerung. Sebastian Scholz (109.) und Jakob Funken (120.) schossen die Copitzer am Ende zu einem 3:1-Sieg. In der ersten Halbzeit der regulären Spielzeit hatte Funken die Gäste in Führung gebracht (35.), in der 77. Minute erzwang Till Schumann für den Kreisliga A-Vertreter die Verlängerung.

Die SG Schönfeld kam beim letztjährigen Pokalfinalisten Motor Freital mit 1:6 (0:3) heftig unter die Räder. Das einzige Tor für die Hochländer erzielte Robin Schmidt durch eine direkt verwandelte Ecke in der 58. Minute. Der LSV Gorknitz siegte gegen Traktor Reinhardtsdorf klar mit 5:0 (1:0). Martin Dienelt und Nick Freudenberg trafen jeweils doppelt. Thomas Süß einmal.