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Kooperationsvertrag mit Dresden für neuen Industriepark

Pirna, Heidenau und Dohna bekommen eine Zusage von dem großen Nachbarn. Und es gibt einen weiteren Unterstützer.

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© Marko Förster

Von Domokos Szabó

Pirna. Das Treffen sei in einer sehr positiven Atmosphäre gelaufen, man habe die Aufgeschlossenheit der Gegenseite gespürt. So beschreibt Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz, zugleich Verbandschef des Industrieparks Oberelbe, das Gespräch mit dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (beide CDU). Mit dabei waren vor ein paar Wochen in der Staatskanzlei auch Pirnas OB Klaus-Peter Hanke (parteilos), Dohnas Stadtchef Ralf Müller (CDU) und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).

Die Rathauschefs stießen mit ihrem Anliegen auf offene Ohren beim sächsischen Regierungschef. Geht es doch darum, die Einkommenssituation in der Region zu verbessern und das Umland der Landeshauptstadt zu stärken. Alles in allem lässt der Besuch die vier Politiker hoffen, dass bei der Vergabe von Fördermitteln ihr Projekt mit guten Chancen an den Start geht.

Noch ist es aber bis dahin ein weiter Weg. Ein Schritt dabei ist, die Zusammenarbeit mit Dresden zu gestalten. Klar ist: Der Landeshauptstadt gehen die Flächen für Unternehmensansiedlungen aus. Sollte in nächster Zeit ein größerer Investor an die Tür klopfen, wäre man auf das Umland angewiesen. Der Industriepark am Pirnaer Autobahnzubringer wird immerhin eine Fläche von 140 Hektar bieten – das ist so groß wie die Dresdner Innenstadt.

Mit Blick auf die gemeinsamen Interessen soll nun ein Kooperationsvertrag zwischen dem Drei-Städte-Bund aus Pirna, Heidenau und Dohna auf der einen und Dresden auf der anderen Seite abgeschlossen werden, und zwar noch im August, wie Christian Flörke, Chef der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna SEP, sagt. Er steuert im Auftrag des Zweckverbandes das Projekt. Die genauen Vertragsinhalte werden noch nicht verraten. Es gibt aber bereits die Zusage von Dresden, mit dem eigenen Amt für Wirtschaftsförderung das Vorhaben zu unterstützen. Das könnte entscheidend sein, wenn es darum geht, für das Gebiet den passenden Investor zu finden. „Wir können uns genau jene Branchen gut vorstellen, die in Dresden schon zu Hause sind, etwa Hightech oder Automotiv“, sagt SEP-Chef Flörke. Und fügt hinzu: „Auch wenn uns das viele nicht abnehmen, haben wir noch keinen Interessenten in der Hinterhand.“ Klar scheint, dass zum Beispiel eine Autofabrik eher schlechte Chancen hätte. Dafür ist das Kerngebiet des Industrieparks mit knapp 50 Hektar schon wieder zu klein. Zum Vergleich: VW hat in Zwickau 110 Hektar und in Wolfsburg über 1 000.

In den nächsten Monaten gibt es drei Termine, die das weitere Werden des Projektes markieren. Am 20. August, 17 Uhr, kommt der Zweckverband im Heidenauer Ratssaal zu einer öffentlichen Beratung zusammen und wird unter anderem über den Haushaltsplan 2018 entscheiden. Damit gibt es nun auch Zahlen, was die Entwicklung des Vorhabens aktuell kostet.

Am 1. September bekommt der Industriepark eine erste Adresse: In der Breiten Straße 4 in Pirna wird die Geschäftsstelle des Zweckverbandes eröffnet. Sie ist Anlaufstelle für potenzielle Investoren, Bürger und Partner. Eingerichtet wird zudem eine Internetseite. Wie Christian Flörke sagt, sind dafür passende Web-Adressen bereits reserviert worden. Im Oktober stellt sich dann der Industriepark Oberelbe in München auf der Messe Expo Real vor. Die Einladung dazu kam von der Staatsregierung. Auch ein Zeichen, das die Mitstreiter in Pirna, Heidenau und Dohna zuversichtlich stimmt.