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Kommentar: Behördenmühlen mahlen langsam

Thomas Staudt über Lösungen für die andauernde Trockenheit

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© Wolfgang Wittchen

Die Landwirte klagen ja nur. Wenn es zu viel regnet, beklagen sie sich, bei zu viel Sonne beklagen sie sich auch. Dabei bekommen die doch jede Menge Unterstützung aus Brüssel! – Die Vorurteile gegenüber denjenigen, die mit dafür sorgen, dass wir früh knackige Brötchen beim Bäcker bekommen, sind groß. Tatsächlich machen Landwirte 99,9 Prozent des Tages etwas anderes als sich zu beklagen. Sie managen komplexe Betriebe und müssen dabei weit über den nächsten Morgen hinaus planen. Nicht nur, aber auch weil sie vom Wetter abhängig sind, ist es nicht verkehrt, dass sie dabei Unterstützung erhalten.

In der momentanen Situation mit andauernder Trockenheit und wenig Regen hätte eine rasche Ausnahmeregelung der Behörden, Brachflächen für den Grünschnitt zu nutzen, die Lage entschärfen können. Wie fast vorauszusehen, passiert genau das nicht. Die Mühlen der Behörden mahlen langsam. Erst in vier Wochen soll eine Entscheidung fallen. Doch bis dahin könnte es zu spät sein. Was den Behörden die Entscheidung erschwert, ist die Tatsache, dass die Trockenheit regional in ganz unterschiedlichem Maße zu kleineren oder größeren Schwierigkeiten führt. Wäre der fehlende Regen ein flächendeckendes Problem, hätten die Mühlen vielleicht schneller gemahlen.