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Klein, aber international

Seit 1998 produziert MB Maschinenbau in Berggießhübel. Bekannter ist er aber woanders.

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© Norbert Millauer

Von Yvonne Popp

Berggießhübel. Im Umland von Sao Paulo, Brasilien, wisse man, wo Berggießhübel liegt, sagte Uwe Süß mit einem Augenzwinkern. Da wisse man auch, dass es dort den MB Maschinenbau gibt. Nur in Sachsen, so bedauerte der Geschäftsführer, sei die Firma recht wenig bekannt. Dabei produziert die 1998 gegründete MB Maschinenbau Berggießhübel GmbH ihre Fräs- und Drehmaschinen an einem traditionellen Standort.

In seiner Festrede anlässlich des 20-jährigen Firmenjubiläums gab Uwe Süß einen Einblick zur Geschichte des Maschinenbaus in Berggießhübel. Aufgrund der Eisenvorkommnisse hatten sich in der Gegend schon früh viele Gewerke rund um die Erzverarbeitung niedergelassen. 1830 wurde das Eisenhüttenwerk in der Stadt gegründet. Zu den Produkten des Werkes zählten Dornpressen, Schleifböcke und Spindelpressen. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg kamen Drehmaschinen und Bohrmaschinen dazu. Nach dem Krieg wurde das Werk komplett demontiert, um Reparationsleistungen erbringen zu können. Doch schon kurz darauf erfolgte der Wiederaufbau. Während sich die Fabrik zunächst in Privatbesitz befand, ging sie zu DDR-Zeiten in Volkseigentum über. Produziert wurden in dieser Zeit vorwiegend Präzisionsdrehmaschinen und Getriebebaugruppen für Koordinatenbohrmaschinen sowie Baugruppen für den Sondermaschinenbau.

Doch die Wende sorgte wieder für einen Einschnitt. Wie soll es weitergehen?, fragte sich Uwe Süß, der damals im Werk angestellt war. Zusammen mit seinen Kollegen Thomas Heine, Matthias Handrick und Gerold Häbig gründete er den MB Maschinenbau. Ganz klein, so hielt er Rückschau, habe man begonnen, mit nur einer Werkhalle. Die erste eigene Fräsmaschine, die sie entwickelten, sei heute noch in Betrieb, erzählte er. Doch Drehmaschinen waren in den 1990er-Jahren gefragter, also wurden erst einmal diese produziert. Die Aufträge nahmen zu, auch Serviceleistungen wollten die Kunden haben. Weiteres Personal musste eingestellt werden. Auch die Produktpalette wuchs und auch der Umsatz, bis heute auf rund 1,6 Millionen Euro pro Jahr.

Heute stellt die 20-Mann-Firma, die sich 2008 am Standort an der Talstraße 19 um eine weitere Produktionshalle erweiterte, nicht nur Dreh- und Fräsmaschinen her. Daneben werden auch verschiedene Werkteile produziert wie zum Beispiel Pneumatikverbindungen. Inzwischen arbeitet die MB Maschinenbau GmbH sogar mit Partnern in Brasilien, Indien, Österreich und Polen zusammen.

Dass die Firma auf soliden Füßen steht und stetig weiter wächst, wäre ohne den Einsatz seiner Mitarbeiter nicht möglich, so Uwe Süß. Ihnen galt zur Jubiläumsfeier am 21. September sein ganz besonderer Dank. Aber auch Geschäftspartner, Kunden und ehemalige Mitarbeiter blieben nicht unerwähnt. Für die Zukunft, so sagte Uwe Süß abschließend, sei die Firma gut aufgestellt. Ziel ist, sie nun auch in der Region bekannter zu machen.