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Katze einfach in der Mulde entsorgt

Eine junge Döbelnerin hat das hilflose Tier aus dem Fluss geholt. Jetzt sucht sie den, der es hineingeworfen hat.

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© Jens Hoyer

Von Jens Hoyer

Döbeln. Am Stiefelbrunnen hat Ronja Schubert an einer Straßenlaterne einen Zettel aufgehängt. „Täter gesucht“ steht darüber in großen Lettern. Darunter das Foto einer toten Katze. „Am Montag war ich gegen 16 Uhr mit einer Freundin in Richtung Klostergärten unterwegs, als es platschte“, erzählt die 21-Jährige. Unterhalb der Brücke Friedrichstraße trieb eine Plastiktüte den Fluss hinunter. „Wir haben es erst für einen Schwan gehalten“, erzählte die junge Frau. Es war aber keiner, und trotzdem war die Tüte lebendig. „Wir wussten ja nicht, was da drin ist und hatten Angst, dass es ein Kind sein könnte“, erzählte Ronja Schubert.

Sie stieg in die Mulde und holte die Tüte mit ihrem lebendigen Inhalt heraus. Es war eine schwarze Katze in einem elenden Zustand. Die Retterin brachte sie noch zu einem Tierarzt. Zu helfen war dem Tier aber nicht mehr. „Der Tierarzt sagte, ein paar Minuten früher hätte sie noch gerettet werden können. Er vermutet, dass sie krank war und der Besitzer sich die Tierarztkosten sparen wollte.“ Das Tier hatte ein Alter von sieben bis zehn Jahren, war sehr abgemagert und in einem schlechten Zustand. Fast schon makaber mutete ein Detail an: Der Besitzer oder die Besitzerin hatte eine Rose zu der Katze in die Plastiktüte gesteckt.

Ronja Schubert lässt die Sache keine Ruhe. Sie hat eine Belohnung für Hinweise auf den Besitzer des Tieres ausgesetzt. „Es haben auch schon einige Leute angerufen. Darunter war auch jemand, der eine Vermutung hatte, wem sie gehört. Ich habe das an die Polizei weitergeleitet.“ Hinweise nimmt sie unter Tel. 0162 6079706 entgegen.