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Ist die Wetterfahne ein Sturmopfer?

Meteorologen haben in den vergangenen Tagen keine extremen Winde über Glaubitz beobachtet. Trotzdem haben sie eine Vermutung.

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© Sebastian Schultz

Von Antje Steglich

Glaubitz. In den Tälern und Niederungen im Landkreis Meißen hat es in den Tagen vom 8. und 9. November zwar Nebel gegeben, aber keinen Sturm. „Wettertechnisch war nichts, was zu diesem Ereignis hätte führen können. Es herrschte ruhiges, hochdruckgeprägtes Wetter“, heißt es vom Deutschen Wetterdienst (DWD) auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung.

Hintergrund ist die Wetterfahne auf dem Glaubitzer Kirchturm, die in diesem Zeitraum abgeknickt ist. Warum, ist bislang ein Rätsel. Starker Wind war eine Vermutung, doch Pfarrer Martin Scheiter habe beispielsweise in diesen Tagen keinen beobachten können.

Das bestätigen auch die Meteorologen. Weil der DWD in Glaubitz keine Windmessstation betreibt, beruft er sich dabei auf die nächstgelegenen Messstationen in Oschatz und in Nossen. Am 8. November wurde der Wind demnach mit jeweils knapp über fünf Metern pro Sekunde als schwach eingestuft. Am Tag darauf wurden Windgeschwindigkeiten um die acht Meter pro Sekunde gemessen.

Die Meteorologen stuften das als frisch beziehungsweise mäßig ein – also definitiv nicht stark genug, um eine Wetterfahne umzupusten.

Eine Möglichkeit, die auch die Meteorologen in Betracht ziehen, ist, dass die Fahne bereits beim Sturm Herwart Ende Oktober beschädigt wurde. Mehr Erkenntnisse wird es aber wohl frühestens nach der Bergung der Fahne geben. Weil der Versuch mit der Drehleiter der freiwillige Feuerwehr scheiterte, soll jetzt ein Spezialkran anrücken.