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Silo wird Kunststoff-Separationsanlage

Im kommenden Jahr soll in Mauna der Betrieb beginnen. Zwölf bis 15 Arbeitsplätze werden hier entstehen.

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© Claudia Hübschmann

Von Jürgen Müller

Käbschütztal. Aus einer ehemaligen offenen Siloanlage in Mauna soll eine Kunststoff- separationsanlage entstehen. Das plant die Sort-Tech GmbH, eine in München ansässige deutschlandweit agierende Investorengruppe. Die Sort-Tech GmbH befasst sich mit der maschinellen Sortierung von Kunststoffgemischen aus der Verwertung von Abfall im Elektronik- und Elektrotechnikbereich, dem Bereich der Haushaltsgerätetechnik und der Fahrzeugtechnik.

Das Gelände in Mauna wurde bereits erworben, ein entsprechender Bauantrag gestellt. Im Gemeinderat wurde das Projekt ebenfalls vorgestellt. Nach Angaben von Projektleiter Detlef Bräunig von der Firma Wisag sollen in Mauna rund fünf Millionen Euro investiert werden. Fördermittel gäbe es keine. Unter anderem soll die Halle vollständig geschlossen werden. Auch an der Statik sind Änderungen nötig. Bereits jetzt sei die Dachlast voll ausgelastet, so der Diplom-Ingenieur.

Künftig sollen in Mauna jährlich rund 18 000 Tonnen Kunststoff getrennt und sortiert werden. Die Kunststoffe werden aus Elektro- und Elektronikschrott getrennt, nach Sorten und Dichte sortiert und dann abtransportiert. Recycelt werden die Kunststoffe aber nicht in Mauna.

Die Firma sieht einen großen Markt. In Deutschland würden jährlich 1,18 Tonnen Elektrogeräte in den Verkehr gebracht. Ziel sei es, bis 2019 65 Prozent davon zu recyceln, insgesamt also 1,18 Millionen Tonnen, sagt Bräunig. Um den „Nachschub“ macht sich der Projektleiter deshalb keine Sorgen. Die Anlage soll von Montag bis Freitag durchgängig im Drei-Schicht-Betrieb laufen, sonnabends und sonntags jeweils zwölf Stunden. Benötigt würden zwölf bis 15 Arbeitskräfte. Die Mitarbeiter in der Produktion sollten idealerweise über einen technischen Berufsabschluss verfügen, am besten als Mechatroniker. Ziel ist es, dass bei vollem Betrieb pro Stunde zwei Tonnen Kunststoff separiert werden, als rund 50 Tonnen pro Tag.

Der Elektro- und Elektronikschrott wird mit Lkw in Boxen angeliefert, auf dem Außengelände gewogen, aber ausschließlich in der Halle entladen. Es gäbe bei dem laufenden Betrieb weder Lärm- noch Staubemissionen. Das nächste Wohnhaus ist ohnehin einige Hundert Meter von der Anlage entfernt. Für den Betrieb der Anlage werde größtenteils Regenwasser als Prozesswasser verwendet. Zu diesem Zweck werde ein Regenwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 100 000 Kubikmetern Wasser errichtet.

Ob die Firma Sort-Tech GmbH die Anlage in Mauna selbst betreibe oder mit einer Fremdfirma einen Betreibervertrag abschließe, sei noch nicht endgültig entschieden, so Detlef Bräunig.

Wenn die Baugenehmigung noch in diesem Jahr erteilt werden sollte, könnte Anfang März nächsten Jahres die Technik installiert werden. Ab Mai könnte der Probetrieb beginnen, ab Juni der volle Betrieb, spätestens jedoch im vierten Quartal.