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Gummihandschuhe vom Pflegekreisel

Alexander Dittrich baut ein Geschäft rund um die Pflege auf. Aber damit ist er noch nicht ausgelastet.

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© André Braun

Von Jens Hoyer

Döbeln. Für seine Zukunft hat Alexander Dittrich genaue Vorstellungen. Der 37-Jährige ist Doktorand aus der technischen Hochschule in Brandenburg. Das Fachgebiet, in dem er promoviert: Wirtschaftsinformatik. Sein Ziel: Die Entwicklung eines Biosensors auf der Haut, der den Zustand des Körpers analysiert und in Verbindung mit künstlicher Intelligenz eine medizinische Empfehlung ausgibt. Anwendbar ist er in der Notfallmedizin und ideal auch bei ganz kleinen und alten Menschen.

Aber davon ist der Diplom-Betriebswirt noch ein ganzes Stück entfernt, auch von seiner Doktorarbeit. Denn daneben ist er mit dem Aufbau eines Geschäfts beschäftigt, das sich im weitesten Sinne auch mit Medizin beschäftigt. Mit der Pflege, um ganz genau zu sein.

Seinen „Pflegekreisel“ hat Dittrich vor reichlich zwei Jahren gegründet. Seit vorigem Jahr ist er außer in Dresden auch in Döbeln ansässig. Der gebürtige Dresdner lebt jetzt hier. Die Liebe habe ihn hergebracht, erzählt er. Der Pflegekreisel versorgt Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mit allem, was sie an Hilfsmitteln brauche: Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Mundschutz und Schutzschürzen, Bettschutzeinlagen.

Und das nicht in einem Ladengeschäft, sondern per Versandhandel. „Wir haben deutschlandweit Kunden. Der jüngste Patient ist vier, der älteste 94 Jahre alt“, sagte Dittrich. Pflege sei beileibe nicht nur ein Thema alter Menschen.

Dittrich packt Pakete – und das nicht nur für den Versand. Es sind Pflegepakete mit immer der gleichen Anzahl an Hilfsmitteln, die der Kunde aussuchen kann und die ihn jeden Monat per Post erreichen. Die Kosten bis zu einer Höhe von 40 Euro übernehmen die Pflegekassen, wenn der Patient einen Pflegegrad hat. „Wir rechnen mit den Kassen direkt ab. Der Patient bekommt keine Rechnung“, sagte Alexander Dittrich. Einen festen Liefervertrag gibt es dabei nicht. Auf Wunsch oder bei Tod des Patienten wird die Lieferung sofort eingestellt, so der Geschäftsführer.

In Döbeln hat der „Pflegekreisel“ eine Niederlassung in der Rathauspassage, Obermarkt 13. Mitarbeiterin Ronny Vogel ist der Ansprechpartner. Von dort aus erfolgt auch der Versand der Pakete. Auf Pflegemessen ist die Firma regelmäßig vertreten, um Kunden zu informieren. „Wir arbeiten auch mit Pflegediensten zusammen“, sagte Dittrich.