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Großer Andrang bei „Rund um den Windberg“

Bei der 68. Auflage freuen sich die Organisatoren über einen Teilnehmerrekord. 681 Läufer und Läuferinnen sind in Freital am Start.

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© Andreas Weihs

Von Jürgen Schwarz

Freital. Carsten Ender ist rundum zufrieden, denn die 68. Auflage von „Rund um den Windberg“, einer der ältesten Laufveranstaltungen in Deutschland, war ein voller Erfolg für die Organisatoren der SG Lokomotive Hainsberg. „Es waren exakt 681 Läuferinnen und Läufer am Start und damit haben wir einen neuen Teilnehmerrekord aufgestellt.“ Die bisherige Bestmarke (680) datierte aus dem Jahr 1981.

Um „auf Nummer sicher zu gehen“, hatte Ender, der den Lauf selbst viermal gewann, noch einmal die alten Dokumente auf dem Dachboden durchforstet. Der Cheforganisator hatte im Vorfeld mit 400 bis 500 Startern gerechnet, denn zehn Tage zuvor lagen gerade mal rund 50 Online-Anmeldungen vor. „Sicher ist die Rekordbeteiligung auch dem allgemeinen Lauf-Boom und dem milden November-Wetter zu verdanken, in jedem Fall aber der tollen Nachwuchsarbeit der Leichtathletikvereine in der Region, denn in den Kinder- und Jugendklassen waren 436 Teilnehmer am Start“, sagt Ender. Richtig eng am Start wurde es auf der 6-km-Distanz mit 107 Teilnehmern.

Auch in Bezug auf das sportliche Niveau hatte die Crosslauf-Veranstaltung einige Höhepunkte zu bieten. Im Hauptlauf der Damen über sechs Kilometer wiederholte Ina Zscherper (Citylaufverein Dresden) ihren Vorjahressieg in einer Zeit von 23:32 Minuten, musste sich aber mächtig strecken, denn Enders Tochter Felicitas bot eine beeindruckende Vorstellung. Ihr Rückstand betrug nur 17 Sekunden, nachdem sie zuvor bereits den Jugendlauf (2 km) gewonnen hatte.

„Höhepunkt waren jedoch die acht Kilometer der Männer, ging doch hier der zweifache Deutsche Meister Sebastian Hendel von der LG Vogtland an den Start“, resümierte Carsten Ender. Hendel wurde seiner Favoritenrolle gerecht, „allerdings war es kein Spaziergang, denn der Berliner Mustapha El Ouartassy blieb bis zum Beginn der letzten 2-km-Schleife in Sichtweite“. Am Ende war es aber doch eine klare Angelegenheit für Hendel, der in 25:59 Minuten eine der besten Zeiten der letzten Jahre lief, den aus dem Jahr 2005 stammenden Streckenrekord von 25:34 Minuten allerdings nicht gefährden konnte.

Bürgermeister ist auch am Start

El Ouartassy vom VfL Marzahn wurde wie im Vorjahr Zweiter vor Karl Bebendorf vom Dresdner SC. Letztgenannter musste Schwerstarbeit leisten, denn der Deutsche U-23-Meister hatte zuvor die 3-km-Distanz absolviert und gewonnen. „Dabei machte er sein Versprechen wahr und verbesserte den bisherigen Streckenrekord des Pirnaers Wolfram Müller aus dem Jahr 2005 um zwei Sekunden auf 9:48 Minuten.“

Mit gutem Beispiel voran, ging Freitals 1. Bürgermeister Peter Pfitzenreiter, der erneut über drei Kilometer am Start war und am Ende ins Schwärmen geriet: „Es ist ein großartiges Erlebnis und wir können uns als Stadt an einem unserer Wahrzeichen präsentieren, Die Organisatoren haben meinen größten Respekt. Ein so breitgefächertes Teilnehmerfeld in einer so schönen Atmosphäre zu erleben, macht uns alle stolz.“

Für eine Streckenrekord-Einstellung sorgte Lennox Gyulai von der gastgebenden SG Lok Hainsberg. Er lief die 1-km-Distanz bei den zehnjährigen Jungen in 3:50 Minuten und war damit genauso schnell wie Karl Bebendorf in der Anfangszeit seiner Karriere vor 11 Jahren. Weitere Siege aus regionaler Sicht gab es für Jakob Steingroewer (Motor Freital) über 0,8 Kilometer der Altersklasse M 8 sowie für Heike Liebscher über sechs Kilometer der Altersklasse W 50. In den leistungs- und zahlenmäßig stark besetzten Nachwuchsläufen erlief sich Luisa Keßler (Motor Freital) in der Altersklasse W 8 einen zweiten Platz. „Bronze“ gab es für Timon Kohser (SG Weißig 1861) bei den 8-jährigen Jungen, Reni Müller (Wasserwacht Freital) im Bambini-Lauf der Mädchen und Hugo Gerisch (SG Weißig 1861) im Bambini-Lauf der Jungen.

Das bei einer solch großen Veranstaltung nicht alles optimal verlaufen kann, versteht sich fast von selbst. „Ein Wermutstropfen war der Ausfall des Urkundendruckers. Verlief der Test mit wenigen Probe-Exemplaren noch erfolgreich, kam das Gerät mit fortschreitender Anzahl an seine Grenzen“, bedauert Ender. Ansonsten aber überwog der Stolz bei den rührigen, und ehrenamtlich arbeitenden Organisatoren, die alles getan hatten, um den Läufern und Läuferinnen unter den ganz sicher nicht einfachen Bedingungen inmitten des Landschaftsschutzgebietes beste Bedingungen zu schaffen. Der Teilnehmerrekord war der verdiente Lohn.