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Gemeinsam die Wurzel packen

In Pieschen gibt es einen neuen Gemeinschaftsgarten, das Wurzelwerk. Zusammen gärtnern wird immer beliebter.

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© Sven Ellger

Von Sarah Herrmann

Noch breiten sich auf der Heidestraße vor allem Gras und Wiesenkraut aus. Doch zwischen das hohe Grün wurden bereits die ersten Gemüsesorten ausgesät und Obststräucher gesetzt. Denn auf der Fläche nahe der Großenhainer Straße entsteht derzeit ein neuer Gemeinschaftsgarten. Im „Wurzelwerk“ soll aber einiges anders laufen, als bei den bisherigen Angeboten.

Denn das Areal soll nicht nur zur grünen Oase für Hobby-Gärtner werden. Geplant ist eine Art Stadtteiltreff für Pieschen. „Wir werden hier erstmals Hauptamtliche haben, die als Ansprechpartner bereitstehen und sich um Bildungs- und Kulturveranstaltungen kümmern“, sagt Gregor Scholtyssek vom Verein Ufer (Urbane Freiräume erschließen Ressourcen). 25 Stunden arbeiten er und sein Kollege Philip Harms auf dem Areal in Pieschen. Als Büro nutzen sie alte Containerwagen. Die Idee kommt vom Stadtplanungsamt. „Das hat uns angeschrieben und gefragt, ob wir uns ein solches Konzept in einem der Dresdner Fördergebiete vorstellen könnten.“ Scholtyssek und Harms konnten. Für zwei Jahre bekommt der Verein nun Förderung.

Die Fläche in Pieschen hatte Harms bereits länger im Auge. Sie ist im Besitz der Gärtnerei Nitzsche. Die nutzt allerdings nur rund die Hälfte des Grundstücks aktiv. Gemeinsam wurde man sich über einen Pachtvertrag einig. Dieser läuft zunächst ebenfalls zwei Jahre. „Wir können uns aber gut vorstellen, das Projekt darüber hinaus zu betreuen“, sagt Scholtyssek.

Hobby-Gärtner werden gesucht

Was sich im Garten tue, liege hingegen komplett in den Händen der Gemeinschaft. Am vergangenen Sonnabend gab es ein Planungstreffen, bei dem rund 20 Interessierte über die zukünftige Gestaltung diskutiert haben. Weitere Hobby-Gärtner werden aber gerne aufgenommen. Sie können zu den offenen Gartenzeiten am Montag zwischen 15 und 19 Uhr oder am Freitag zwischen 12 und 16 Uhr kommen.

Gemeinschaftsgärten erfreuen sich indes immer größerer Beliebtheit – auch in Dresden. Die Aktiven sind dort flexibler als beim eigenen Kleingarten, Vorgaben zur Bepflanzung werden kaum gemacht. Allein der Verein Ufer betreibt mit dem „Wurzelwerk“ in Pieschen nun sechs Gemeinschaftgärten in der Stadt. Die anderen Angebote liegen im Hechtviertel, Gorbitz und Strehlen. In der Johannstadt kümmert sich der Träger sogar um zwei Gärten. Und Ufer ist nicht der einzige Verein, der diesbezüglich in der Landeshauptstadt aktiv ist. So gibt es unter anderem einen Interkulturellen Garten in Hellerau oder die Aprikosengärten in Pieschen. Zuletzt ist vor rund einem Jahr ein Angebot im Alaunpark entstanden. Der Garten dort wird vom Verein Stadtgärten betrieben.

wurzelwerk.ufer-projekte.de