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„Geist von Rathen“ zieht nach Copitz

Die Schaudestillerie hat ein neues Zuhause neben dem Brauhaus „Zum Gießer“. Der Name aber bleibt.

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© Daniel Förster

Von Daniel Förster

Pirna. Der „Geist von Rathen“ kommt jetzt aus Pirna. Die hochprozentigen Spirituosen, alle mit 40 Prozent Alkohol, entstehen fortan neben dem Brauhaus „Zum Gießer“ in Pirna-Copitz, das Ende des Jahres auf sein mittlerweile 20-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Durch klassische Destillation von Früchten wie zum Beispiel Himbeeren, Haselnüssen, Quitten, Birnen und vielem mehr werden die Aromen vom langjährigen Destillateur Klaus-Peter Teutoburg-Weiss (63) und seinem Kollegen Michael Klix (37) eingefangen.

Für das neue Zuhause erwarb und modernisierte das Brauhaus eines der beiden alten, zuletzt ungenutzten Verwaltungsgebäude der benachbarten Edelstahlgießerei. Das zweite wurde abgerissen. Die damit gewonnene Fläche steht jetzt Parkplätzen zur Verfügung.

Ihre Ursprünge hat die Destillerie im Kurort Rathen. In einem alten, kleinen Tonnengewölbe am Kottesteig wurde sie im August 2001 eröffnet. Dort war es zwar nicht weniger gemütlich als jetzt, doch der Platz war beengt, Lagermöglichkeiten begrenzt, die Logistik für die Ingredienzien und fertigen Obstbrände und edlen Tropfen zu aufwendig. Nach 17 Jahren in traumhafter Lage direkt am Elbufer wird nunmehr in der Basteistraße in Pirna-Copitz produziert. Der Standort hat einen weiteren Vorteil: Er ist hochwassersicher. Denn in Rathen wurde die Brennerei 2002 und 2013 ein Opfer der Fluten.

Im neuen Schauraum glänzt das Kupferblech der Anlage und lädt zum Bestaunen ein. Etwas modernisiert, läuft sie nun dank einer neuen Steuereinheit halb automatisch. Das schon in Rathen bewährte Sortiment hat die Destillerie beibehalten. Zur Auswahl der Destillate, die die „Geistermacher“ der Privatbrauerei Schmees-Besgen GmbH & Co. KG produzieren, gehören Bio-Ingwer-Geist, Waldhimbeergeist, Feinste Schlehe, Sächsischer Holunder, Sächsische Birne, Sächsischer Apfel, Pirnaer Quitte, Pirnaer Edelhopfen, Edle Haselnuss, Feiner Kräuter und Schwarze Johannisbeere. Einige davon sind übrigens mit Medaillen der Deutschen landwirtschaftlichen Gesellschaft (DLG) prämiert worden, zwei davon – der Ingwer und die Waldhimbeere – haben sogar den Goldenen Preis erhalten.

Ideen für neue Hochprozenter geistern aber auch schon durch die Köpfe der Macher. Das Angebotsspektrum soll um weitere Liköre und Schnäpse erweitert weden. Zwei neue Liköre sind bereits im Portfolio: ein Bockbierlikör und ein Kräuterlikör. An weitere Kreationen wird schon getüftelt, sie sollen noch dieses Jahr vorgestellt werden. Im gemütlichen Ambiente des Destillerie-Shops erfahren Kunden mehr über die „Geister von Rathen“. Geöffnet ist mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 16 Uhr. Nach Termin-Vereinbarungen bieten die „Geistermacher“ für Gruppen auch Führungen an, erklären detailliert den Brennvorgang in den Apparaturen und laden ein, die „Geister“ zu probieren.