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Gefährliche Raupe ist immer noch aktiv

Der Eichenprozessionsspinner wurde an weiteren Bäumen in der Stadt entdeckt. Sie sind gefährlich, aber Ärzte warnen vor Panikmache.

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© Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

Nun ist er auch an Bäumen auf dem Moritzburger Weg in Pillnitz sowie an Eichen auf dem Weißen Hirsch und in Loschwitz entdeckt worden: der Eichenprozessionsspinner.

„So eine massive Ausbreitung hatten wir bislang noch nie“, sagt Jörg Lange, zuständiger Ableitungsleiter im Amt für Stadtgrün. Der warme und trockene Frühling habe den Tieren die besten Bedingungen geboten. Die aktive Zeit der Raupe ist von Mai bis Ende Juli.

Der Eichenprozessionsspinner liebt frei stehende Bäume, die viel Sonne abbekommen. Die Raupen müssen von den Bäumen entfernt werden, vor allem, wenn sie nah an Wegen oder Plätzen und auf Höhe von Menschen sitzen. Dafür muss eine Spezialfirma beauftragt werden. Das ist vielerorts bereits passiert. „Es gibt aber keinen Grund zur Panik, die Tiere sind nicht ohne, aber nur bei direktem Körperkontakt wirklich gefährlich“, sagt Lange.

Die Berührung mit den Gifthaaren verursacht starke Hautreaktionen und Schleimhautreizungen. Bei Allergikern kann es zu schweren Atembeschwerden kommen. Das Uniklinikum warnt zwar vor Panikmache, rät aber besonders bei Kindern zur Vorsicht. „Grundsätzlich ist deren Haut zarter und damit empfindlicher für die Brennhaare“, sagt Reinhard Berner, Direktor der Kinderklinik. Die Hautreaktion könne sehr unangenehm und lang anhaltend sein. Sein Rat: Sofort duschen und die Kleidung wechseln. Kommt es zu dieser Hautreaktion, sollte ein Kind unbedingt bald zu einem Arzt, rät Berner.

Keine Zeit zum Warten bis zum Arztbesuch bleibt bei sehr heftigen Reaktionen oder Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch das Einatmen der Haare. Das könne zu schmerzhaftem Husten, Atemnot und asthmatischen Beschwerden, in Einzelfällen auch zu schweren allergischen Reaktionen führen. (SZ/jv)