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Gedenken auf Burg Hohnstein

Am 10. März erinnerten fast 100 Teilnehmer an die Verbrechen im KZ Hohnstein. Ein Resümee.

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© Steffen Unger

Hohnstein. Vor 85 Jahren besetzte die Schutzabteilung (SA) die Burg Hohnstein und verhaftete den Leiter der damaligen Jugendburg, Konrad Hahnewald. Eine Woche später kamen die ersten Laster mit Häftlingen auf dem Marktplatz an. Die Inhaftierten mussten Zwangsarbeit leisten: am Rathaus, am Sportplatz, am Steinbruch Heeselichtmühle oder beim Umbau der Wartenbergstraße. Zu einer Veranstaltung in Erinnerung an die Verbrechen lud deshalb das Pirnaer Alternative Kultur- und Bildungszentrum ein. Der Tag begann mit einer kleinen Gedenkwanderung um Hohnstein. Überrascht war der Verein vom großen Interesse. Mit etwa 40 Personen wurde gerechnet, allein 70 kamen zur Wanderung, sagt Vereinsvorsitzende Steffen Richter. Die Veranstaltung endete mit Präsentationen und Livemusik durch den Pirnaer Laien-Chor Pir-Moll. Es begann die 10. Klasse des Radebeuler Luisenstift mit der Vorstellung ihres Projektergebnisses. Sie gestalteten mehr als 20 Tafeln zur Burg-Geschichte, die sie an Bürgermeister Daniel Brade (SPD) übergaben. Er nahm sie entgegen und wird sie innerhalb der nächsten zwei Wochen der Öffentlichkeit zugänglich machen – entweder auf der Burg oder im Rathaus.

„Die Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen ist wichtiger denn je. Diese werden wieder zunehmend relativiert oder beschönigt. Dem gilt es offen und mit aller Klarheit zu begegnen. Der Tag in Hohnstein war für uns eine wichtige Erfahrung“, sagt Richter. Er dankt allen, die den Verein bei der Organisation unterstützt haben. Die Veranstaltung wurde gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen. (SZ)