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Für attraktivere Spielplätze

Dieses Thema beschäftigt Großröhrsdorfer Eltern. Ideen gibt es bereits.

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© Reiner Hanke

Von Reiner Hanke

Großröhrsdorf. Die Kinder von der Silberspitze in Großröhrsdorf konnten es kaum erwarten, ihren Bolzplatz im Vorjahr wieder in Besitz zu nehmen. Sie mussten sich ja auch lange gedulden. Zuerst wollte der neue Rasen nicht so richtig anwachsen. Dann gefährdete eine morsche Eiche das Spielfeld. Großröhrsdorfs Spielplätze sind immer mal wieder im Gespräch. Erst recht unter den Eltern. Wer könnte das besser wissen als Anette Böhme – Leiterin der evangelischen Kita Agnesheim und Stadträtin zugleich. Sie brachte Ende des Vorjahres das Thema Spielplätze im Stadtrat ins Gespräch. Anlass dafür waren nicht zuletzt einige Ratsbeschlüsse zu Grundstücken für den Häuslebau. Das heißt: Großröhrsdorf kann sich über Zuzug freuen und wächst. Denn es sind in vielen Fällen junge Familien, die in der Stadt Wurzeln schlagen wollen. Der Zustand der drei Spielplätze im Ortsteil Großröhrsdorf sei alles in allem recht gut, könnte aber auch noch besser werden. Vor ein paar Jahren kam die Anlage in der Niederstadt hinzu. Damit erfüllte sich ein Wunsch vieler Familien in der Stadt.

Hier wäre durchaus noch Platz für Klettergeräte – am Spielplatz W.-Rathenau-Straße in Großröhrsdorf.
Hier wäre durchaus noch Platz für Klettergeräte – am Spielplatz W.-Rathenau-Straße in Großröhrsdorf. © René Plaul

Die entwickelt sich natürlich weiter, ist immer attraktiver für Zuzügler geworden. Die Spielplätze müssten mitwachsen, müssten den sich ändernden Bedingungen angepasst werden, schätzt Anette Böhme ein. Zum Beispiel im Bereich Silberspitze. Dort sei in den vergangen 20 Jahren viel entstanden und weiterer Häuslebau an der Stiftstraße geplant. Für die Grundstücke haben sich schnell Bauherrn gefunden. Ende des Vorjahrs stimmte der Stadtrat den Verkäufen zu. Allein in dem Gebiet kommen in nächster Zeit etwa zehn Familien hinzu, sagt die Stadträtin. Diese Entwicklung sollte Anlass sein, über das Thema Spielplätze nachzudenken. Das sei nicht nur ihr persönlicher Eindruck. „Es sind Anregungen von Bürgern, auch durch die Eltern aus der Kita.“ Gerade sie würden das Spielplatzangebot noch mit ganz anderen Augen sehen. Sie bringen auch die Sicht der Kinder mit ins Spiel. An der Silberspitze gibt es zum Beispiel den Wunsch nach einer festen Tischtennisplatte. Vielleicht sei ja auch mit Spenden etwas auf den Spielplätzen zu erreichen, regt Anette Böhme an. Die Stadt könnte dabei steuernd wirken. Am besten wäre es wohl, wenn Verwaltung und Eltern mal gemeinsam vor Ort schauen würden.

Zu den Eltern gehört Markus Mütze. Er schickt voran, dass Großröhrsdorf eine tolle Stadt sei. Vor allem auch was die Infrastruktur an Schulen und Kitas zu bieten hat. Ihr Sohn sei sechs Jahre alt geworden tobe gern und sei sehr kletterfreudig, erklärt der Großröhrsdorfer. Das Angebot an Spielgeräten teilweise aber recht schnell durchgeturnt und eher für kleine Kinder. Es fehle an Geräten für die Älteren zwischen sechs und zwölf Jahren. Ein Kletterturm oder eine Kletterpyramide zum Beispiel. Das würde zur Attraktivität der Stadt beitragen. Am Spielplatz an der W.-Rathenau-Straße wäre z. B. noch Platz für Ideen und es nagt wohl auch der Zahn der Zeit an manchem Gerät. Markus Mütze wisse auch von einem Projekt, das in Moritzburg entstehen soll und das er großartig finde. Ein generationen-übergreifender Spielplatz für Kinder und Senioren. Der soll unter anderem mit Fördergeld und Spenden finanziert werden. Dafür sammeln auch Eltern mit, erklärt der Großröhrsdorfer und bietet an: Er sei gern bereit, so ein Projekt organisatorisch zu unterstützen. Die Details wolle er der Stadt vorstellen. Freilich müsste ein Standort her. Eine Idee habe er dafür: Vielleicht könnte es im Bereich der Kleingartenanlage nördlich des Pflegeheims „Pro-Seniore“ sein. Dort würden einige Gärten nicht mehr in dem Sinne bewirtschaftet und ließen sich möglicherweise umnutzen. Das Pflegeheim sei dann ganz in der Nähe: „Die Senioren würden den Kindern bestimmt gern beim Spielen zuschauen.“

Bereits Ende des Vorjahres brachte Kita-Chefin Anette Böhme das Thema im Stadtrat zur Sprache. Danach wurde es wieder etwas still darum. Im Rathaus sei bis jetzt noch keine Zeit gewesen, sich damit zu befassen, es habe drängendere Probleme gegeben, räumt Bürgermeisterin Kerstin Ternes ein. Nichtsdestotrotz sei die Anregung sinnvoll und wichtig. Sie wolle das Thema Spielplätze angehen. Man müsse sich die einzelnen Standorte anschauen. Der in der Niederstadt sei ja ganz gut ausgebaut. Der an der Silberspitze zum Beispiel durchaus ausbaufähig. Noch habe die Stadt keinen Haushalt für 2018. So sei nicht raus, ob Raum für solche Wünsche vorhanden sein wird. Auch sie denke, dass sich vielleicht etwas über Spenden machen lässt.