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Friedlich-fröhliches Hundewoodstock

Am Wochenende kamen über hundert Hundehalter aus ganz Europa nach Hermsdorf. Und lernten nicht nur Neues über Hunde.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Hermsdorf. Nun gut, der Begriff „Hunde-Woodstock“ war vielleicht ein wenig augenzwinkernd gewählt. Denn natürlich gingen am Wochenende in Hermsdorf weder Gitarren auf der Bühne kaputt, noch sah man die Vierbeiner mit Haschisch-Zigaretten umherlaufen… Aber so war das Ganze ja auch nicht gemeint gewesen, als Carsten Gnausch – bekannt durch seine Hundepension und vor allem sein Geschick, auch mit als schwierig geltenden Hunden umgehen zu können – seine Idee vorgestellt hatte. Es ging darum, dass Hundebesitzer mit Hunde-Experten ins Gespräch kommen konnten und einfach auch Erfahrungen austauschen. Und die Resonanz war überwältigend, freute sich Carsten Gnausch. Über hundert Hundebesitzer und ihre Vierbeiner kamen nach Hermsdorf. Und die hatten durchaus weite Anfahrten hinter sich: Sie kamen aus Belgien, Frankreich und der Schweiz. Und natürlich schauten sie sich auch in Carsten Gnauschs Hundezentrum Ostsachsen um. Das besteht aus einer Hundeschule und einer Pension, was natürlich auch für das „Hundewoodstock“ genutzt werden konnte.

Wanderung ums Schloss

Für die Veranstaltung am Wochenende hatte sich der Hermsdorfer mit dem Schweizer Hunde-Experten Stefan Spichinger und der Lüdenscheider Hundetrainerin Melanie Jaszus zusammengetan. Und bevor es am Sonnabendvormittag zur großen gemeinsamen Hundewanderung rund ums Hermsdorfer Schloss ging, stand bereits am Freitagabend ein einzigartiger Vortrag von Dr. Nora Brede an. Sie sprach über das Verhalten von Hunden und ihren Haltern. Fazit: Hinter jedem vorbildlichen Hund steht meistens eine gute Familie. Und genau das war am Sonnabend dann auch live zu erleben. Umgeben von mindestens hundert Hunden unterschiedlichster Rassen und Größen konnten auch die Wochenendspaziergänger im Schlosspark beobachten, dass hier Hundehalter zusammengekommen waren, die mit ihren Vierbeinern umgehen können. Und mit denen man auch schnell ins Gespräch kommen konnte. Mit Steffi Luderer zum Beispiel, die mit ihrer zweijährigen Mischlingshündin Freya nach Hermsdorf gekommen war. „Sie soll lernen, wie Hunde und Menschen am besten miteinander klarkommen“, sagt sie. Zehn Jahre lang hatte sich die 23-Jährige einen Hund gewünscht. Fast genau so lange lebt nun schon Ayla – die neunjährige Labrador-Hündin – bei Ulrike und Jochen Lennemann aus Liegau-Augustusbad. „Sieben Jahre ist Ayla nun schon bei uns, und sie gehört zur Familie“, machen die beiden klar. In Hermsdorf soll Ayla nun auch mal ein paar andere Hunde kennenlernen, fügen sie an. „Und genau solche Begegnungen mit anderen Tieren sind wichtig für das Sozialverhalten unseres Hundes“, ist auch Hundehalterin Monika Imhof überzeugt. Sie reiste dabei extra aus Zürich an. Übers Internet hat sie sich im nahen Arnsdorf in einer Pension für dieses Wochenende eingemietet – und damit das Hundeseminar gleich noch für einen Kurzurlaub im Rödertal genutzt. Nach Hermsdorf ist Monika Imhof mit ihrem Mischlingshund gekommen. Eine Kollegin hat ihn aus einem kroatischen Tierheim mitgebracht.

Ihre Tochter Patricia ist mit einem Belgischen Schäferhund mitgekommen. „Ohne diese Veranstaltung hätten wir das schöne Sachsenland nicht kennengelernt. Ihr habt es wirklich schön hier“, sagen die beiden. Ein wunderbarer Nebeneffekt!