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Feuerwehr wünscht sich Vollzeitstelle

Die Aufgaben für die Kameraden werden vielfältiger. In der Freizeit sind die kaum zu schaffen, sagt Wehrleiter Seifert.

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© Symbolbild/Uwe Soeder

Von Verena Toth und Frank Korn

Waldheim. Im Brandschutzbedarfsplan für Waldheim ist festgelegt, dass es künftig die hauptamtliche Stelle eines Gerätewarts, beziehungsweise die eines Sachbearbeiters für Brandschutz, in der Stadtverwaltung geben soll. Darauf hatte Gemeindewehrleiter Daniel Seifert bei der Jahreshauptversammlung der Waldheimer Wehren bereits im März hingewiesen. Auch in der Sitzung des Stadtrates im Mai, auf der der aktuelle Stand des Brandschutzbedarfsplans vorgestellt wurde, war das Thema von den Räten sowie von Gemeindewehrleiter Seifert intensiv diskutiert worden.

Neben der bislang noch vollkommen ungeklärten Finanzierungsfrage für eine solche hauptamtliche Stelle, stand die Stellenbeschreibung eines künftigen Sachbearbeiters Brandschutz zur Debatte. SPD-Stadträtin Gaby Zemmrich sagte dazu: „Wir müssen zunächst genau wissen, welche Aufgaben eine solche Stelle ganz genau beinhaltet. Wie viel Zeit würde dafür benötigt? Geht es letztlich um eine Teilzeit- oder doch eher um eine Vollzeitstelle?“

Gemeindewehrleiter Daniel Seifert machte den Räten deutlich, dass die freiwilligen Helfer dringend eine langfristig angelegte Unterstützung für die anspruchsvollen Aufgaben der Wartung der Technik benötigen. „Wir haben zur Zeit einen Arbeitsstau. Unsere Kameraden, die ihren Dienst freiwillig leisten und noch dazu meist ihre Freizeit für die zusätzlich zum Einsatzdienst anfallenden Aufgaben opfern, können das nicht alles schaffen. Dabei geht es um vielseitige Aufgaben, die ein hauptamtlicher Gerätewart übernehmen könnte“, erklärte Seifert.

Allein die Wartung der Atemschutztechnik, die nach jedem Einsatz zwingend nötig ist, sei zeitlich besonders aufwendig. Die Geräte müssen zur Überprüfung in eine spezielle Werkstatt gebracht und dort wieder abgeholt werden. „Diese Aufgabe muss zudem eine qualifizierte Person übernehmen, denn hier geht es um die Gesundheit und die Sicherheit unserer Kameraden. Der Gerätewart muss sachkundig sein und eine spezielle Ausbildung dafür absolviert haben“, so der Wehrleiter. Darüber hinaus stünden weitere Aufgaben an, die ausreichend für eine Vollzeitstelle wären.

Die Aufgaben im Bereich der Gerätewartung sind vielfältig. So müssen Fahrzeuge, Gerätschaften, Ausrüstungen sowie bauliche Anlagen regelmäßig geprüft werden. Neben den reinen Prüftätigkeiten sind Wartungs- und Pflegearbeiten durchzuführen. „Prüfungen, Wartungs- und Pflegearbeiten dienen nicht nur der Erhaltung der Einsatzbereitschaft und Sicherheit, sondern tragen auch zur Werterhaltung bei“, heißt es in einem Arbeitsblatt der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen. Die Ausbildung der Gerätewarte ist in der Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 2 festgelegt. Ziel der Ausbildung ist die Befähigung zur Wartung, Instandhaltung, Pflege und Prüfung der Beladung von Feuerwehrfahrzeugen und der persönlichen Schutzausrüstung sowie die Befähigung zur Durchführung einfacher Wartungs- und Pflegearbeiten. Voraussetzung für die Lehrgangsteilnahme sind die erfolgreich abgeschlossenen Lehrgänge „Truppführer“ und „Maschinist“.

Bei der Waldheimer Feuerwehr gibt es fünf Kameraden, die derzeit Aufgaben der Gerätewartung übernehmen. „Allerdings werden die Aufgaben immer vielfältiger, auch der bürokratische Aufwand steigt“, sagt Daniel Seifert. Deshalb hofft er, dass die geforderte Stelle geschaffen werden kann. „Der Mitarbeiter wäre dann für alle Waldheimer Ortswehren zuständig“, so Seifert. Die Räte einigten sich zunächst darauf, eine detaillierten Stellen- und Arbeitsbeschreibung für einen Gerätewart erstellen zu lassen. Außerdem müsste diese Position in den Doppelhaushaltsplan eingearbeitet werden. An diesem werde derzeit noch intensiv gearbeitet, und muss auch im Stadtrat erst noch bestätigt werden, informiert Mandy Thümer Ordnungsamtschefin.

Bürgermeister Steffen Ernst stuft das Problem als wichtig ein, will aber einer Entscheidung des Stadtrates nicht vorgreifen. „Es ist unumstritten, dass die Aufgaben der Feuerwehr steigen, deshalb müssen wir über dieses Thema reden“, sagte Ernst.