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Exotisches Obst für Hobbygärtner

Der Naturmarkt zum Kloster- und Familienfest lockt am Sonntag ins Kloster. Mit dabei sind auch Kiwi-Experten.

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© privat

Panschwitz-Kuckau. Das Kloster- und Familienfest in Panschwitz-Kuckau ist aus dem Veranstaltungskalender des Landkreises Bautzen nicht mehr wegzudenken. Da liegt sicher nicht nur am bunten Kulturprogramm und den zahlreichen Angeboten für Kinder und Familien, sondern auch an dem stets gut besuchten Regional- und Naturmarkt. Letzterer steht übrigens nicht nur bei Besuchern hoch in der Gunst, sondern auch bei Händlern. Das unterstreicht Richard Hamann aus Chemnitz. Der Enkel des bekannten sächsischen Kiwi-Züchters Werner Merkel hatte im vergangenen Jahr erstmals einen Stand auf besagtem Markt und war von der Atmosphäre im Panschwitz-Kuckauer Kloster derart begeistert, dass man wiederkommen wollte. „Die Leute waren so unglaublich interessiert und freundlich, das hat man nicht überall.“

Richard Hamanns Ansage blieb kein leeres Versprechen. Am Sonntag hat die Familie des Chemnitzer Kiwi-Mannes wieder jede Menge der exotischen Pflanzen im Gepäck, wenn sie zum Naturmarkt anreist. Darunter viele neue Sorten. Denn auch mit 81 Jahren züchtet Werner Merkel unermüdlich weiter Kiwis. „Er steht mit Fachleuten aus der ganzen Welt in Verbindung und hat dabei einen regen Erfahrungsaustausch bei den neuen Züchtungen“, erklärt sein Enkel. Das Beraten und Verkaufen auf Märkten hat er inzwischen allerdings in die Hände seiner Nachkommen gelegt. Für ihn ist das zu beschwerlich geworden.

Wer das Wort „Kiwi“ hört, hat vor seinem geistigen Auge meist gleich die faustgroßen exotischen grünen Früchte, die in der Obstabteilung der Lebensmittelmärkte liegen. Und die sollen hierzulande gedeihen? Auf jeden Fall, so Richard Hamen. Sogar äußerst ertragreich. Denn die von seinem Opa gezüchteten Sorten in Beerenform sind winterhart und halten Temperaturen bis minus 35 Grad aus, sagt Kiwi-Experte Werner Merkel. Die roten Sorten reifen bereits von August bis September und die grünen Sorten reifen von September bis Oktober. Der Erntezeitraum einer Pflanze geht in etwa über fünf Wochen. „Die Früchte im Schatten unter den Blättern werden zuerst reif. Die Früchte, welche in der Sonne hängen, reifen zuletzt“, erklärt Werner Merkel. Man könne die Kiwi an jedem Standort pflanzen – egal ob Sonne, Halbschatten oder Schatten. Die Schlingpflanzen wachsen ähnlich wie eine Weinrebe, brauchen also ein Spalier, an dem sie entlang ranken können. Dank der Winterhärte setzen die Pflanzen selbst bei starken Frösten im Folgejahr immer wieder Blüten an. Allerdings sind Kiwis nicht gerne Single. Anders als die meisten Obstbäume haben sie in der Regel nicht männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze, die sich gegenseitig befruchten. Kiwis sind zweihäusig. „Das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen“, so Richard Hamann. Eine männliche Pflanze bestäubt sicher sechs weibliche Pflanzen und man kann zu der männlichen jede weibliche Sorte setzen – egal, welche Fruchtfarbe sie hat.

Wer mehr über die exotische Obstart wissen will, die sich hierzulande immer stärker durchsetzt, der kann sich Sonntag am Kiwi-Stand der Chemnitzer umfassend beraten lassen. „Wir sind von 9.30 bis 17 Uhr vor Ort und freuen uns auf interessierte Besucher und gute Gespräche mit Hobbygärtnern.“ (SZ)