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Ein vertrautes Amt

Monika Kretschmer ist die neue Schulleiterin der Friedrich-Fröbel-Schule in Olbersdorf. Um die Geschicke der Schule zur Lernförderung kümmert sie sich aber schon viel länger.

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© Matthias Weber

Von Mario Sefrin

Das Amt ist für sie neu, wiederum aber auch nicht. Zum Start des aktuellen Schuljahres im August hat die Olbersdorfer Friedrich-Fröbel-Schule zur Lernförderung eine neue Schulleiterin bekommen. Inoffiziell hat Monika Kretschmer bereits im April dieses Jahres die Leitung der Förderschule übernommen, nachdem diese Stelle nach einem Unglücksfall unbesetzt war.

Weder für die rund 170 Schüler, noch für die 29 Mitarbeiter an der Schule hat sich dadurch aber viel verändert. Denn Monika Kretschmer ist seit vielen Jahren an der Friedrich-Fröbel-Schule tätig. Die 58-jährige Bertsdorferin ist seit 25 Jahren stellvertretende Schulleiterin der Förderschule, zwischenzeitlich hat sie auch sieben Jahre kommissarisch als Schulleiterin gearbeitet, in denen die reguläre Leiterin abgeordnet war. „Als die Stelle dann frei wurde, war eigentlich klar, dass ich es mache“, sagt Monika Kretschmer. Überhaupt bestimmt die studierte Pädagogin, die anfangs als Lehrerin an der ehemaligen 4. Oberschule sowie an der Erweiterten Oberschule in Zittau gearbeitet hat, das Schicksal der Friedrich-Fröbel-Schule seit nunmehr über 30 Jahren mit. „1986 bin ich an die Förderschule gekommen und habe seitdem alle Stationen mitgemacht“, erzählt Monika Kretschmer. Denn die Friedrich-Fröbel-Schule war vor ihrem Umzug nach Olbersdorf im Jahr 2011 in Zittau beheimatet, unter anderem in der ehemaligen 9. Oberschule in Zittau-Nord. Um an der Förderschule arbeiten zu können, hat Monika Kretschmer selbst noch die Schulbank gedrückt: „Ich habe von 1996 bis 2000 berufsbegleitend ein Studium der Sonderpädagogik mit Förderschwerpunkt Lernen absolviert“, sagt sie.

Nun leitet sie die Förderschule und ist Chefin von 27 Lehrern, einer Sekretärin und einem Hausmeister. Die Bedingungen, die sich Monika Kretschmer und ihren Mitarbeitern in Olbersdorf bieten, könnten dabei besser nicht sein. Denn der Landkreis als Schulträger hat die einstige Mittelschule vor dem Einzug der Förderschule saniert und modernisiert. Den Schülern stehen dabei neben dem modernisierten Schulgebäude auch eine Turnhalle, ein Sportplatz, ein Schulgarten, ein Spielplatz und ein Pausenhof zur Verfügung. Für die Schulleiterin und ihre Lehrerkollegen ist das ein unschätzbarer Vorteil: Können sie sich doch so auf die schulische Arbeit konzentrieren.

Aktuell lernen hier 170 Förderschüler aus rund 30 Orten aus dem Süden des Landkreises Görlitz in den Klassenstufen 1 bis 9. „Der Einzugsbereich unserer Förderschule ist derselbe wie schon vor vielen Jahren“, sagt Monika Kretschmer. Im Unterschied zu normalen Schulen gibt es an der Förderschule jedoch kleinere Klassen und der Unterricht ist viel praxisorientierter ausgerichtet. Das hat einen Grund: „Unser Motto lautet, die Kinder wirklich aufs Leben vorzubereiten“, sagt Monika Kretschmer. Das beginnt bereits vor dem Schulbesuch, denn an der Friedrich-Fröbel-Schule gibt es ein sogenanntes Diagnostik-Team, das den Leistungsstand der angehenden Schüler überprüft und dabei mögliche Verzögerungen in der Entwicklung der Kinder feststellt. „Dafür sind an der Förderschule vier Lehrer zuständig, die eng mit den Kindertagesstätten im Einzugsgebiet der Förderschule zusammenarbeiten“, sagt Monika Kretschmer. Haben die Förderschüler dann ihre Schulzeit absolviert, schlagen die meisten von ihnen eine handwerkliche Berufsrichtung ein, weiß die Schulleiterin.

Um die Schüler noch besser aufs Leben vorzubereiten, soll es künftig auch Ganztagsangebote an der Olbersdorfer Förderschule geben. „Wir sind eine der wenigen Schulen, die das noch nicht haben. Doch das beschäftigt uns zurzeit“, sagt Monika Kretschmer. Ziel sei es, diese Angebote ab dem nächsten Schuljahr zu starten. Bis dahin sollte auch ein Problem geklärt sein, wünscht sich Monika Kretschmer: „Wir brauchen ab dem kommenden Lehrjahr drei neue Lehrer. Ich hoffe, das klappt.“