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Ein Oskar für Großröhrsdorf

Die Stadt im Rödertal erhält einen großen Wirtschaftspreis und wird Kommune des Jahres.

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© Matthias Schumann

Großröhrsdorf. Der Stolz sind Bürgermeisterin Kerstin Ternes und ihrem Wirtschaftsförderer André Riffel Dienstagvormittag ins Gesicht geschrieben: Großröhrsdorf ist „Kommune des Jahres 2017“. Dafür steht auch eine goldene Figur mit dunkler Patina. Das massive Metall liegt schwer in der Hand. Es ist der Oskar für Kommunen sozusagen von der „Oskar-Patzelt-Stiftung“ in Leipziger ausgelobt. Die Stiftung ist ehrenamtlich tätig. Kerstin Ternes: „Die Auszeichnung ist der Ritterschlag für eine Kommune.“ Zum zweiten Mal war Großröhrsdorf mit im Rennen und die Bürgermeisterin überrascht, dass Großröhrsdorf schon den Titel holen konnte. Als deutschlandweit eine von vier Kommunen.

Insgesamt wurden bundesweit für den 23. Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes 2017“ fast 5 000 Kandidaten in zwölf Wettbewerbsregionen nominiert. In der Masse Unternehmen. Aber bundesweit auch 81 Kommunen für einen Sonderpreis. Die Stadt Großröhrsdorf wurde zum zweiten Mal seit 2016 nominiert – gleich von vier Partnern: der Pulsnitzer Firma Meditech, dem Bund der mittelständischen Wirtschaft, dem Landkreis Bautzen und der Firma Bürkert in Großröhrsdorf. Da musste es ja mit dem Oskar klappen. Bei vier Auszeichnungsgalas wurden die Preise jetzt für die unterschiedlichen Regionen verliehen. Der Auftakt am Wochenende im Dresdner Hotel Maritim mit mehr als 400 Unternehmern und weiteren Gästen. Mit dabei die Großröhrsdorfer. Zehn Unternehmen überreichten die Vorstände der Oskar-Patzelt-Stiftung die begehrte Preisträgerstatue. Überrascht und gerührt über diese einzigartige Anerkennung nahmen Bürgermeisterin Kerstin Ternes und Wirtschaftsförderer André Riffel die Ehrung an. Ein Preisgeld ist nicht damit verbunden.

Erfolg ist messbar

Damit erfährt die Wirtschaftsförderung der Stadt Großröhrsdorf eine Würdigung für die Arbeit der vergangenen elf Jahre, seitdem es die Abteilung gibt. Die Arbeit habe sich ausgezahlt. Letztlich sei der wirtschaftliche Erfolg ein Gemeinschaftswerk aller Mitarbeiter der Verwaltung, so Kerstin Ternes. Das schaute sich die Jury genau an und schätzte es als besonders aktiv und mittelstandsfreundlich ein. So habe sich nach der politischen Wende ein breites Spektrum an Handwerks- und der Industrieunternehmen ansiedeln können. Die Stadt arbeite flexibel, reagiere schnell und begleite die Unternehmen. Das widerspiegele sich auch in handfesten Fakten. Die Zahl der Unternehmensansiedlungen sei kontinuierlich gewachsen und die Stadt habe sich zu einem Hightech-Standort entwickelt. Regelmäßige Treffen mit den Firmen seien ein wichtiger Baustein, um zu erfahren, wo es klemmt. Der Erfolg ist auch messbar. So liegt die Auslastung des Gewerbegebietes bei 93 Prozent. In Bretnig sogar bei 100 Prozent. 830 Gewerbe sind gemeldet. In den letzten zehn Jahren verdoppelte sich die Zahl der Jobs, die Arbeitslosenzahl ging um 64 Prozent zurück. Und einige Unternehmen hätten signalisiert, dass sie erweitern wollen. So denkt die Stadt derzeit darüber nach, wo neue Gewerbeflächen erschlossen werden könnten.