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Ein Löschfahrzeug, das in den Aufzug passt

Mit einem besonderen Programm lädt die Königsteiner Festungsfeuerwehr am Sonntag zum Familienfest ein.

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© Daniel Sch�fer

Von Yvonne Popp

Königstein. Im Frühjahr 1983 brach im Kassenhaus der Festung Königstein ein Feuer aus. Doch damals gab es niemanden vor Ort, der die Flammen fachgerecht löschen konnte. Für die damaligen Mitarbeiter der historischen Wehranlage war das der Grund, noch im selben Jahr eine Tageslöschgruppe zu gründen. Seitdem verfügt die Festung über eine eigene Feuerwehr.

Der heutige Löschtrupp umfasst alle festangestellten Festungsmitarbeiter, unter ihnen Museologen, aber auch Techniker. Insgesamt 14 Männer sind das. Dass keine Frauen zur Wehr gehören, sei aber nur dem Umstand geschuldet, dass es für sie keinen separaten Umkleideraum im Gerätehaus gibt, erklärt Betriebselektriker und Festungswehrleiter Ullrich Müller. Einmal im Monat schult er die Tageslöschgruppe, informiert sie über Neuigkeiten in Sachen Brandschutz. Daneben wird aber auch für Einsätze trainiert.

Alarmiert wird die Gruppe hauptsächlich zum Löschen von Papierkorbbränden und zur Beseitigung von Sturmschäden. Zu Fuß zum Einsatzort laufen müssen die Kameraden nicht. Ihnen steht ein sogenanntes Tragkraftspritzenfahrzeug zur Verfügung. Das kleine Löschfahrzeug ist mit allem ausgestattet, was für den Einsatz benötigt wird. „Wir sind aber keine Spezialkräfte“, sagt Ullrich Müller. „Für den Fall, dass es doch einmal brennen sollte, halten wir spezielle Geräte wie Atemschutzausrüstungen für die Profis vor“, erläutert er. Bis zu deren Eintreffen auf der Festung können er und seine Kameraden alle notwendigen Vorbereitungen, wie zum Beispiel das Verlegen von Löschwasserleitungen, treffen.

Herkömmliche Löschfahrzeuge kommen allerdings nicht bis auf das Plateau, da sie für den Aufzug zu groß und zu schwer sind. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Festung über ein eigenes Feuerwehrauto verfügt. Konstruiert ist das Fahrzeug so, dass es in den Aufzug passt. Obwohl es nur für die Festung gedacht ist und sonst nur zur halbjährlichen Inspektion verlässt, war es während des Hochwassers 2013 zur Unterstützung der anderen Wehren in Königstein im Einsatz.

Anlässlich ihres 35-jährigen Bestehens können am Sonntag, zwischen 12 Uhr und 16 Uhr, Groß und Klein das Auto der Festungsfeuerwehr in Augenschein nehmen und damit sogar eine Runde über das Plateau drehen. Daneben führen Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis vor, wie Brände gelöscht werden. Für alle kleinen Helden gibt es knifflige Mitmachaktionen. Der Feuerwehrerlebnistag ist im regulären Festungseintritt enthalten.